Leicht machen darf man es sich damit nicht. „Das Laub ist ordnungsgemäß zu entsorgen und darf auf keinen Fall einfach auf die Straße gefegt werden, weil dadurch die Gullys verstopfen“, teilt die Stadt Neustadt etwa mit. Blätter auf der Fahrbahn störten zudem die maschinelle Straßenreinigung, heißt es von der Stadt Eutin.
Wohin also mit dem Laub? Zusammengekehrt, bietet es im eigenen Garten einen idealen Rückzugsort für Igel. Die sindinzwischen stark gefährdet und werden jetzt als bedrohte Art gelistet. Wer die herabgefallenen Blätter lieber loswerden will, kann sie eventuell zum örtlichen Bauhof bringen.Diesen Service bieten viele Kommunen an, etwa die Stadt Neustadt, wo noch bis zum 30. November eine Grüngutsammelstelle im Lieschenrader Weg eingerichtet ist. Laub abzugeben, kostet einen kleinen Obolus. Kostenfrei wird die Entsorgung von Laubabfällen in Stockelsdorf angeboten. Noch bis zum 16. November nimmt der Bauhof (Wilhelm-Maybach-Straße 3) Laub entgegen – von montags bis donnerstags von 10 bis 14 Uhr sowie freitags von 12 bis 14 Uhr. Einen Zusatztermin gibt es zudem am Sonnabend, 16. November, von 10 bis 12 Uhr.
Laub der Straßenbäume nimmt die Gemeinde Malente am Sonnabend, 16. November, von 8 bis 12 Uhr auf dem Bauhof, Lütjenburger Straße 100 in Bad Malente-Gremsmühlen, entgegen. Das Laub ist in eigenen Säcken anzuliefern, die vor Ort entleert werden, um sicherzustellen, dass sich wirklich nur Laub darin befindet. Ein kleines Entgelt ist möglichst passend mitzubringen. Zwei Euro für einen handelsüblichen 120-Liter-Sack, fünf Euro für ein Big Pack, teilt die Gemeinde mit.
Ganz anders löst die Stadt Bad Schwartau das Problem Straßenlaub. Unlängst hat die Stadt wieder 174 Laubsammelbehälter aufstellen lassen – insbesondere dort, wo viele Straßenbäume stehen. So sind besonders viele Behälter, die einmal in der Woche geleert werden, im Quartier Hamburger Straße/Berliner Straße platziert.
Bis zum 30. November bleiben die Laubbehälter noch an den Straßenrändern stehen. Das Angebot kommt so gut an, dass es schon Anrufe mit der Bitte um weitere Behälter gab. Jens Kraft vom Bauamt: „Die Behälter sind eine Zusatzhilfe. Es ist nicht vorgesehen, diesen Service noch weiter auszubauen.“
In Eutin holt der Bauhof nach vorheriger Absprache das Laub von Straßenbäumen ab. Das gilt aber nur dort, wo diese Bäume eine besondere Belastung für die Anlieger darstellen. Die Blätter können vor der Abfuhr an geeigneten Rand- und Grünstreifen zusammengefegt werden. Der Bauhof in Ratekau nimmt am 9. Oktober und am 7. Dezember von 8 bis 12 Uhr Laub entgegen. Die Stadt Oldenburg dagegen stellt ihren bisherigen Laub-Service ersatzlos ein.
„Die Sammlung und Entsorgung des anfallenden Laubes hat inzwischen Ausmaße angenommen, die von der Stadt weder finanziell noch personell geleistet werden können“, heißt es auf der Homepage der Stadt. Zur Entsorgung stehe etwa die AVG Johannistal in Gremersdorf bereit. Oldenburg hat den Service auch deshalb eingestellt, weil immer wieder anderer Müll in den Laubsäcken steckte – oder versteckt wurde.Sogar Kaffeemaschinen und Sondermüllverbargen sich schon im Laubsack.Für Privatlaub, also das Laub im eigenen Garten, gelten andere Regeln. Wer die Blätter nicht irgendwo für die Igel aufschichten will, kann sie in die Biotonne werfen, teilt Katharina Mangelsen, Sprecherin des Zweckverbands Ostholstein (ZVO), mit.
Wer mehr Laub loswerden muss, kann es zu einem der drei ZVO-Recyclinghöfe in Ostholstein (Bad Schwartau, Neustadt, Neuratjensdsorf) bringen. Dafür muss allerdings bezahlt werden: 16 Euro für einen Kubikmeter. „Ein blauer Müllsack voll kostet 1,60 Euro“, sagt Mangelsen. Der ZVO verkauft eine Grünschnitt-Mehrfachkarte für 16 Euro. Die wird für jeden angelieferten Sack abgestempelt, bis alle zehn Felder entwertet sind.
Keinesfalls in die Biotonne darf Kastanienlaub, da es von der Miniermotte befallen ist. Kastanienblätter gehören laut ZVO in die Restmülltonne, wo sie mit dem Abfall im Müllheizkraftwerk in Neustadt verbrannt werden. So soll die Verbreitung der Motte, deren Puppen im Herbstlaub überwintern, eingedämmt werden.
Bei jeder anderen Art von Laub ist das Verbrennen keine gute Idee. Sogenannte Gartenfeuer sind seit 2021 in Schleswig-Holstein nicht mehr zugelassen. Nur im Außenbereich dürfen im Einzelfall und unter strengen Bedingungen Pflanzenabfälle auf dem eigenen Grundstück verbrannt werden. Das muss fünf Tage zuvor beim Kreis Ostholstein angezeigt werden. Dabei ist nachzuweisen, warum das Verbrennen erforderlich ist.