Der Hintergrund: Das Land plant, den Personennahverkehr in Zukunft über die neue Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung zu führen. Die alte Bäderbahn soll nicht weiterbetrieben werden. Für Timmendorfer Strand bedeutet das, dass man nur noch über einen neuen Bahnhof an der Ratekauer Anschlussstelle der A1 angebunden wäre.
Timmendorfer Strand als Befürworter der alten Bäderbahn wollte deshalb eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen, die unter anderem deren Erhalt prüft. Zwar soll es jetzt in der Machbarkeitsstudie nicht mehr um einen Erhalt der Bäderbahn gehen, wohl aber um einen Pendelverkehr zwischen Ratekau und Timmendorfer Strand.
„Die Machbarkeitsstudie zur Anbindung von Timmendorfer Strand soll in Kürze von der Gemeinde Timmendorfer Strand ausgeschrieben werden. Es wurde ein Kompromiss für die zu prüfenden Varianten gefunden. Die Leistungsbeschreibung wurde von derNah.SHerstellt und mit den Kommunen Timmendorfer Strand, Ratekau, Scharbeutz und dem Kreis abgestimmt“, bestätigt ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Derzeit würden nur noch die letzten Formalien bei der Ausschreibung geklärt.Es sei aber noch nicht gesetzt, dass es eine Schienenanbindung werde. „Untersucht wird ebenfalls eine Bus- und eine Tram-Lösung. Timmendorfer Strand wünscht sich aber die Schienenanbindung“, heißt es aus dem Verkehrsministerium. Tatsächlich hatte Timmendorfer Strand bereits vor Monaten klargemacht, dass man von einem Bustransfer nichts hält. „Wir müssten dann 1,2 Millionen Menschen mit Bussen in die Gemeinde transportieren. Das hat doch nichts mit Klima- und Verkehrswende zu tun“, sagte Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (FDP).
Völlig unklar ist, wie eine eventuell zwischen Ratekau und Timmendorfer Strand pendelnde Bahn finanziert werden würde. Das Land will nicht zahlen, sondern hat immer erklärt, dass man auf der alten Bäderbahntrasse keine Verkehre bestellen werde.