Deshalb habe die Verwaltung „alles gestoppt“, erklärte Radestock mit Blick auf die Ausschreibungsplanung. Stattdessen beginne man mit der Vorbereitung des Bürgerentscheids. Zunächst müsse die Stadtvertretung am 2. Oktober einen Termin festlegen. Im Gespräch sind der 15. Dezember 2024 und der 16. Februar 2025.
Zudem müsse die genaue Fragestellung für den Bürgerentscheid formuliert werden. Bürgerinitiative und Stadtvertretung könnten eine Seite mit ihren Argumenten erstellen, die den Wahlbriefen als Entscheidungshilfen beigelegt würden. Diesen Zweck erfülle auch der Infoabend. „Das ist keine Werbeveranstaltung für die eine oder andere Seite, sondern eine Darstellung der Beschlusslage“, sagte Radestock. Damit waren nicht alle einverstanden.
Die Stadtvertretung hatte sich im Mai 2024 mit knapper Mehrheit für die große, 55 Millionen Euro teure Variante entschieden. Darin wird die Grundschul-Außenstelle Blaue Lehmkuhle aufgelöst und in das neue Schulzentrum am Kleinen See integriert. Das Problem: Die kleine Lösung für 35 Millionen Euro, die den Erhalt beider Schulstandorte vorsieht, wurde nicht präsentiert.
Als Befürworter des großen Campus am Kleinen See erklärte Grundschulleiter Oliver Martins die Möglichkeiten, die auch aus Sicht der Schulkonferenz für die „Campuslösung“ sprächen. Dazu zähle die Schaffung moderner Schulgebäude mit zeitgemäßen Klassenzimmern, Fach- und Gruppenräumen sowie einer Mensa für alle Kinder und die Bündelung der personellen Kräfte an einem Ort.
Durch Kooperationen mit der Albert-Mahlstedt-Schule und der Schule am Papenmoor könnten vor Ort sonderpädagogische Lernangebote geschaffen werden. Auch die offene Ganztagsschule würde profitieren, führte Martins weiter aus.
Viele Punkte des pädagogischen Konzeptes ließen sich auch in der Schule Blaue Lehmkuhle realisieren, hielt Nina Bendfeldt als Sprecherin der Bürgerinitiative dagegen. Aus diesem Grund wünsche sie sich eine neutrale Info-Veranstaltung, in der beide Varianten vorgestellt und diskutiert würden.