Die Gemeinde Ahrensbök hat das Projekt 2018 angeschoben, um dem Wunsch nach mehr Bauland und Wohnraum gerecht zu werden. Damals hatte es teils heftige Proteste gegen das Vorhaben gegeben, die nach Angaben von Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos) aber mittlerweile abgeflaut seien. Seit Frühjahr dieses Jahres ist der Bebauungsplan rechtskräftig, konnte der Investor loslegen. Die Gemeinde hat ihr Ziel erreicht, Wohnraum zu schaffen. „Jeder, der hier einzieht, macht woanders eine Wohnung frei“, sagt Zimmermann.
Die Gemeinde Ahrensbök selbst ist raus aus dem neuen Baugebiet. Sie hat das Gelände an die Firma Bauland 24 verkauft, die es ihrerseits vermarktet. Geschäftsführer Thomas Opfermann berichtet, dass die einzelnen Grundstücke zwischen 500 und 750 Quadratmetern groß sind und zwischen 195 und 250 Euro pro Quadratmeter kosten. Die teuersten liegen oben auf dem Plateau des ansteigenden Geländes. Vier Grundstücke sind bereits verkauft, fünf reserviert. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Bauherren Ende des ersten Quartals 2025 anfangen zu bauen – mit Bauträgern eigener Wahl, erläutert Opfermann.
Falls er einen Investor dafür findet, sollen zudem zwei Mehrfamilienhäuser mit je 15 Wohnungen auf dem Gelände entstehen.
Die Interessenten seien nicht nur junge Familien, sondern auch ältere Paare oder alleinstehende Personen, berichtet der Geschäftsführer. Das gefällt der Gemeinde, die laut Zimmermann dem Gebiet intern den Arbeitstitel „12-Minuten-Mehrgenerationen-Lebensraum“ gegeben hat. In kurzer Zeit seien alle wichtigen Einrichtungen der Gemeinde Ahrensbök von der Löhnskoppel aus zu erreichen, berichtet der Bürgermeister. Gleich nebenan liegt die Sporthalle, ein Stückchen weiter ein Kindergarten, daneben will die Diakonie eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit Café und Pflegestation bauen, und hinter der neu zu bauenden Sporthalle plant die Gemeinde ein Freizeitareal mit Beachvolleyballfeld und Skateranlage. „Das alles ist innerhalb von zwölf Minuten zu Fuß erreichbar“, sagt Zimmermann.
Aber bis sich Kinder und Senioren auf den Weg machen, sind erst noch die Bagger und die Lastwagen im Dauereinsatz. Mitten im ersten Baugebiet liegt eine Moorlinse, dort muss erst einmal der Boden ausgetauscht werden. Dafür ist der dreifache Baggereinsatz notwendig. Die Straßen sind bereits erkennbar, der Kanal liegt im Boden, die Versorgungsleitungen werden verlegt, einschließlich Glasfaserkabel. Das alles kommt aus einer Hand, denn die Firma Bauland 24 gehört zur Zingelmann-Gruppe aus Trittau, einem Unternehmen für Erd- und Sielbau.
Opfermann ist optimistisch, dass das neue Baugebiet trotz des Zinsanstiegs und des einbrechenden Eigenheimbaus der vergangenen Monate irgendwann voll bebaut sein wird. Die Nachfrage sei noch da, obwohl Interessen abgesprungen seien. Noch eine Folge der gestiegenen Bauzinsen: Die Häuser würden nicht mehr so groß gebaut wie noch vor einigen Jahren. Denn das sei auch eine Frage des Preises. Außerdem sind im Baugebiet Löhnskoppel Einliegerwohnungen erlaubt.