Es begann mit einem brennenden Papiercontainer am Hotel und Restaurant Seeloge in der Straße Bleekergang. Um 2.49 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Eutin alarmiert. „Dieses Feuer war zügig gelöscht“, erzählt Feuerwehrsprecher Florian Lips. Doch nach Hause ging es für die Mannschaft noch nicht. Um 3.12 Uhr folgte die nächste Alarmierung. Einsatzort: um die Ecke.
In der Jacob-Rehder-Straße brannte ein Sperrmüllhaufen an einem Haus. „Nachdem er abgelöscht war, wurde mit einer Wärmebildkamera noch ins Gebäude geschaut“, sagt Lips, der eigentlich bei der Ortswehr Fissau-Sibbersdorf ehrenamtlich tätig ist und hier mit dem Privatwagen zur Unterstützung herbeieilte. So sollte ausgeschlossen werden, dass die Glut möglicherweise unters Dach geraten war.
„Dann haben wir gedacht, wir können weiterschlafen“, erzählt der Feuerwehrmann. Doch weit gefehlt. Der nächste Notruf ging ein. Um 3.55 Uhr hieß es, an der Schwimmhalle in der Riemannstraße gebe es einen Containerbrand. Doch das sei ein Fehlalarm gewesen, berichtet Lips – der Anrufer habe das Feuer wahrscheinlich falsch verortet. Und so kam der „richtige“ Alarm kurz darauf um 3.56 Uhr. Ein geparkter Pkw brannte am Parkplatz bei der Schwimmhalle, kurz hinter dem Kreisverkehr Holstenstraße/Riemannstraße.
Dieser Löscheinsatz gestaltete sich etwas schwieriger. Der Kleintransporter habe in voller Ausdehnung gebrannt, als der Kraftstofftank zwar nicht explodierte, aber mit Wucht auseinanderbarst. „Dann lief das brennende Gemisch am Auto entlang wie eine kleine Feuerwand“, berichtet Lips. Schnell habe man die Flammen heruntergedrückt. Sie wurden mit Schaum abgelöscht.
Nach dem Einsatz seien die Feuerwehrleute auf dem Rückweg in der Riemannstraße auf ein weiteres Auto aufmerksam geworden, das – so habe man klar erkennen können – als Nächstes hätte angezündet werden sollen. Tatverdächtige Personen habe man nicht gesehen. Die Polizei hält sich mit Details dazu zurück, bestätigt jedoch. „Es gibt einen weiteren Pkw, bei dem versucht wurde, ihn in Brand zu setzen“, sagt Polizeisprecher Maik Seidel. Hier sei es jedoch nicht zum Feuer gekommen.
Die Kriminalpolizei in Eutin habe die Ermittlungen aufgenommen und ermittle in alle Richtungen. Seidel: „Vor diesem Hintergrund sucht die Polizei nach Zeugen, die in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht haben, oder Angaben zu etwaigen Tätern machen können.“ Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Eutin unter der Rufnummer 0451/8010 oder per E-Mail an eutin.kpst@polizei.landsh.de entgegen.
Bei der Feuerwehr hofft man indes darauf, dass es nun ruhig bleibt. „So eine Brandserie ist zum Glück sehr, sehr selten“, sagt Florian Lips.
Bei der letzten größeren Brandstiftung in Eutin konnten die Täter gefasst werden: Zwei ehemalige Schüler waren im vergangenen Winter in die Wilhelm-Wisser-Schule eingebrochen und hatten dort Feuer gelegt – die Schäden waren immens. Bei zwei Bränden im Eutiner Sankt Elisabeth Krankenhaus (SEK) dagegen konnte im November Brandstiftung schnell ausgeschlossen und Bauarbeiten als Brandursache ausgemacht werden.