Bis Ende Oktober können die Gäste noch kommen, dann sind die Türen geschlossen. „Bis zum Jahresende werden wir dann alles für eine Übergabe vorbereiten“, sagt Koch. Die nämlich ist bereits in Planung. „Es wird weitergehen“, verspricht Kay Cornils, der Eigentümer der Immobilie ist. „Das Restaurant und das Personal werden bleiben.“
Verträge seien noch nicht unterzeichnet, man sei sich aber mit einem Gastronomen von der Ostseeküste einig geworden. Der wolle das Bootshaus in weiten Teilen so fortführen, aber auch neue Ideen einbringen. „Am Konzept werden wir aber etwas drehen, man muss mit der Zeit gehen“, sagt Cornils, der die Location in früheren Zeiten mit seiner Frau betrieben hat.
Ein Teil der Gastronomie wird wie gewohnt mit Bedienung bleiben, ein Teil soll in Selbstbedienung umgestaltet werden. „Wir wollen ein Stück weit zur traditionellen Fischerhütte zurück, die dort früher war“, sagt Kay Cornils.
Die Wünsche der Gäste hätten sich verändert. „Fischbrötchen ist das neue Mittagessen“, sagt der Ostholsteiner. Deswegen soll es künftig auch etwas zwanglosere Gastronomie geben, für alle jene, die nur schnell etwas für kleines Geld essen und trinken möchten. Auch bauliche Veränderungen sind in Planung, unter anderem stehe eine Modernisierung der Toilettenanlage an.
Die befindet sich an der Diekseepromenade und wird gleichermaßen von Restaurantgästen und Spaziergängern genutzt. „Sie sind immer sehr sauber, aber eben in die Jahre gekommen und nicht mehr topmodern“, sagt Kay Cornils.
Der alte Pachtvertrag läuft in diesem Jahr aus. Im Januar soll die Übergabe an den neuen Pächter erfolgen, im Frühjahr könnte dann schon die Neueröffnung anstehen. Was dem Bootshaus in jedem Fall erhalten bleibt, sind Kuh „Lotte“ und Kalb „Lisa“. „Die beiden sind das Maskottchen und werden natürlich auf dem See bleiben“, verspricht Günter Koch.
Dem Abschied sieht er mit gemischten Gefühlen entgegen. „Auf der einen Seite bin ich mit vollem Herzen Gastgeber“, sagt Koch. „Aber die Herausforderungen haben es in den letzten Jahren nicht einfacher gemacht.“ Unter anderem wurde es in den vergangenen Jahren immer schwerer, ausreichend Personal zu finden. Ein Problem, das Koch mit nahezu allen Kollegen teilt.
Glück für den neuen Betreiber ist es daher, dass er das bestehende Team übernehmen kann, um die bekannte Location erfolgreich weiterzuführen. Die Geschichte des Bootshauses geht viele Jahrzehnte zurück. An dem Platz, an dem 1916 ein Fischereibetrieb lag, ist seit den 80er-Jahren ein Ausflugslokal. Dazu gehört die Fischerhütte, ein kleines Fachwerkhaus mit Platz für bis zu 55 Gäste. Außerdem gibt es eine Bootshalle mit 75 Innen- und 50 Außenplätzen und 90 weitere Plätze auf der Seeterrasse.
Wer es etwas privater mag: Der Raum „Schöne Aussicht“ befindet sich erhöht auf Ebene der Diekseepromenade. Hier wurden nicht nur viele private Feste, sondern auch etliche Hochzeiten gefeiert – wie der Name es sagt, mit schönster Aussicht auf den Dieksee.