Bundestagsabgeordneter Ingo Gädechens (CDU) überreichte den Zuwendungsbescheid aus Berlin persönlich. Mit dem Geld soll die Substanz des Schlosses erhalten werden. Er betonte „die langfristige Strategie. Denn sonst würde das Schloss über die Jahre wegbrechen.“ Zugleich erspare diese Perspektive Brigitta Herrmann, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Schloss Eutin, „die Bettelei von Jahr zu Jahr“, sagte Gädechens.
Die drei Millionen Euro aus Berlin habe er im Jahr 2020 eingeworben, der Haushaltsausschuss habe die Vergabe an die Stiftung im gleichen Jahr im November beschlossen, führte der Bundestagsabgeordnete aus. Dass es bis zur Übergabe des sogenannten Förderbescheids fast vier Jahre dauerte, „liegt daran, dass es sehr aufwendig ist, die dafür geforderten Unterlagen zu erstellen. Man muss angeben, wo welche Steckdose hinkommt. Da ist jedes Detail zu berücksichtigen“, sagte Brigitta Herrmann. Sieben Ordner mit Unterlagen seien zusammengekommen.
Sie berichtete weiter, dass das Geld zu 60 Prozent der Unterhaltung dient. Es ist aber auch für die strategische Ausrichtung der Stiftung bestimmt – wobei es zahlreiche Schnittmengen gibt. Eines der Projekte ist die Eröffnung eines Bistros – als Alternative zum Schlossrestaurant, für das sich seit über eineinhalb Jahren trotz erheblicher Anstrengungen kein neuer Pächter findet. Einen Raum im Erdgeschoss so herzurichten, dass er als Bistro und Servicestation nutzbar ist, wird rund 434.000 Euro kosten.Rund 400.000 Euro müssen nochmals für die Sanierung von Ostfassade und Turm aufgewandt werden. Das bisherige Geld reichte nur für drei Seiten. Über 80 Holzfenster und Läden sind aufzuarbeiten und zu streichen. 2025, so sagte Brigitta Herrmann, solle die Brunnentechnik im Innenhof erneuert werden. Kosten: um die 36.000 Euro. Der größte Posten wird in den Küchengarten gehen (1,86 Millionen Euro). Die Stiftung möchte dort die jetzige temporäre Showküche, die zu Zeiten der Landesgartenschau eingerichtet worden ist, in eine Bildungsküche als Dauereinrichtung umwandeln.Bis 2028 sind zudem vorgesehen: eine neue Heizungsanlage (rund 372.000 Euro), neue Tagungs- und Seminarräume, die Optimierung des Wasserregimes im Küchengarten und am Großen Wasserfall (332.000 Euro), ein neues Leitsystem im Schlossgarten und Instandsetzungsarbeiten.