Ostholstein.
Jetzt ist er online – der Bundes-Klinik-Atlas von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Ab sofort können Patienten Krankenhäuser vergleichen. Von den Ostholsteiner Einrichtungen sind das Bad Schwartauer Helios-Agnes-Karll-Krankenhaus, die Neustädter Schön-Klinik, das Elisabeth-Krankenhaus sowie die Ameos-Kliniken in Eutin, Oldenburg, Middelburg sowie auf Fehmarn dabei. Darüber hinaus gibt es Infos über die August-Bier-Klinik in Malente und das Kinderzentrum Pelzerhaken. Interessant ist, wie viele Pflegekräfte für die Betreuung und Versorgung zur Verfügung stehen.Gut weg kommt hierbei die
Schön-Klinik. Dort werden jährlich 13.146 Menschen behandelt. So viele wie sonst an keinem Standort im Kreis. Die Ausstattung mit Pflegekräften (262) wird mit überdurchschnittlich bewertet. Besonders hervorgehoben werden die Bereiche Schwerverletzten- und Schlaganfallversorgung sowie die Behandlung von Durchblutungsstörungen am Herzen. Sprecherin Astrid Reining betont: „Die Einteilung der Kliniken in Level und Leistungsgruppen wird mit dem Transparenzverzeichnis nicht vorgenommen, sondern erst mit der geplanten Krankenhausreform.“ Erst wenn diese verabschiedet und umgesetzt sei, würden die Häuser ihr Angebot während einer voraussichtlich mehrjährigen Übergangsphase anpassen. Die Sprecherin stellt klar: „Kurzfristig ergeben sich somit für die Patientinnen und Patienten keine Änderungen.“Während die Zahl der Behandlungsfälle mit 11.062 in der Eutiner
Ameos-Klinik ebenfalls enorm hoch ist, schneidet die Krankenhausgesellschaft bei dem Verhältnis zwischen dem Aufwand der Pflegebetreuung und dem dafür zur Verfügung stehenden Personal schwach ab. Im Klinik-Atlas ist von „unterdurchschnittlich“ die Rede. Ähnlich fällt das Urteil für den Standort Oldenburg aus. Auf Fehmarn hingegen sei der sogenannte Pflegepersonalquotient „überdurchschnittlich“ und in Middelburg sogar „weit überdurchschnittlich“.Ameos-Sprecherin Anja Baum verdeutlicht, dass eine abschließende Bewertung der vorliegenden Daten nicht kurzfristig möglich sei. Generell sehe man
den Klinik-Atlas als eine Möglichkeit, die Qualität und die Leistungen des Versorgungsangebotes in psychiatrischen und somatischen Klinika transparent und vergleichbar darzustellen. Sie führt aus: „Wir begrüßen jede Initiative, die zur Verbesserung der Versorgungsqualität beiträgt, damit Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten.“
Bis sich die Reform in Gänze entfalte, beschäftige Ameos aber vor allem die Frage, wie die immens gestiegenen Kosten bei gleichbleibend hoher Versorgungssicherheit getragen werden können. „Die Krankenhäuser bräuchten jetzt eine verlässliche Finanzierungszusage und Planungssicherheit, sonst werden viele Kliniken eine Krankenhausreform gar nicht mehr erleben“, sagt Anja Baum.
Das Sankt-Elisabeth-Krankenhaus (SEK) in Eutin hat den Fokus auf den Bereich Geriatrie. Von den 2067 jährlichen Behandlungsfällen würden 1726 auf Alters- und Palliativmedizin entfallen. Weiter geht aus dem Klinik-Atlas hervor, dass es 85 Pflegekräfte gibt. Der bereits genannte Personalquotient wird als unterdurchschnittlich bezeichnet. Zu beachten ist – ganz, gleich bei welcher Klinik man sich die Zahlen anschaut – dass diese nicht aktuell sind. Krankenhaus-Sprecherin Jeannine Kloor sagt: „Aufgrund der fachlichen Schwerpunkte ist aus unserer Sicht derzeit nicht abschließend geklärt beziehungsweise definiert, welche konkreten Konsequenzen sich aus den bisher bekannten Eckpunkten der Krankenhausreform für das SEK ergeben.“ und ser