Auf über drei Millionen Euro hat ein Gutachter die Kosten der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes geschätzt. Vom Bund sind der Stadt dafür rund 1,5 Millionen Euro aus dem Programm Kulturinvest zugesagt worden. Doch 50 Prozent der Gesamtkosten muss die Kommune selbst aufbringen. Angesichts der Verschuldung und diverser Pflichtaufgaben – Bau eines Feuerwehrgebäudes und neuer Schulen – ist das nicht leistbar.
„Das ist jetzt ein Punkt, der einigen wehtut, mir auch. Wir werden die Mühle nie wieder zu so einem Schnäppchenpreis sanieren können“, sagte Bürgermeister Sven Radestock (Grüne) im Hauptausschuss. Aber nach internen Konsolidierungsrunden müsse die Verwaltung „schweren Herzens“ den Vorschlag machen, sich wieder von der Mühle zu trennen. Sie soll über ein Maklerbüro auf dem Immobilienmarkt angeboten werden. Bis zu einem Verkauf können Kulturschaffende sie für Veranstaltungen nutzen.
Der Bürgermeister berichtete weiter, dass es Interessenten für die Gastronomie im Erdgeschoss der Mühle gegeben habe. Hinderlich für ein Pachtverhältnis: Während der umfänglichen Sanierung des Denkmals muss der Betrieb eingestellt werden.
„Wir haben kein Geld für die Mühle“, hatte Ausschussvorsitzender Matthias Rachfahl (CDU) von jeher gewarnt. Seine Partei hielt sich am Dienstag aber mit Aussagen zurück. Nur: „Wir werden jetzt nicht das Geld bekommen, das wir für die Mühle gezahlt haben“, sagte Rachfahl.
Uwe Tewes (SPD) erklärte, ein Verkauf entspreche nicht seinen persönlichen Vorstellungen. Marius Winkler (FDP) gab zu bedenken: „Man muss 1,5 Millionen Euro wuppen können. Aber es ist ein kleiner Betrag im Vergleich zu dem, was in Eutin sonst ansteht.“ Ebenso wie die Freien Wähler und die Grünen riet Winkler allerdings davon ab, auf die in Aussicht gestellte Bundesförderung schon jetzt zu verzichten. Ein Aufschub also: Die Parteien wollen abwarten, ob und was für Angebote für die Mühle hereinkommen.