Neue Visualisierungen:
So könnte das Kulturdeck aussehen
Heiligenhafen: Mangelnde Bürgerbeteiligung kritisiert –
Verkehrsbetriebe: Gestaltung des Baus noch völlig offen

Wie das Kulturdeck aussehen könnte, ist derzeit völlig offen. Zum Architektenentwurf (links oben) sind mit KI drei alternative Vorschläge entstanden.Foto: HVB
Heiligenhafen. Begrüntes Dach, rundherum verglast oder futuristisch gebaut: Wie soll das Kulturdeck im Kommunalhafen aussehen? Um die Möglichkeiten zu zeigen, haben die Heiligenhafener Verkehrsbetriebe (HVB) mithilfe einer künstlichen Intelligenz verschiedene Visualisierungen erstellen lassen. Damit soll auch deutlich werden: Der viel kritisierte erste Entwurf ist nicht in Stein gemeißelt.

Mit der proaktiven Veröffentlichung der Ideen greift Geschäftsführer Joachim Gabriel auch die Sorge auf, dass die Bürger kein Mitspracherecht bei der Gestaltung hätten. Seitens der Verwaltung war zuvor deutlich geworden, dass eine stärkere Bürgerbeteiligung gewünscht wird. „Bei wichtigen Planungen und Vorhaben sollten die Einwohnerinnen und Einwohner möglichst frühzeitig über die Grundlagen, Ziele und Auswirkungen unterrichtet werden“, heißt es. Denkbar wäre beispielsweise ein Bürgerentscheid.

Doch bis zu diesem müssten zunächst alle Informationen zusammengetragen und öffentlich diskutiert werden. Denn aktuell ist gar nicht sicher, dass das Projekt umgesetzt wird. Im letzten Stadtentwicklungsausschuss sollte über eine Machbarkeitsstudie diskutiert werden. Etliche Bürger verfolgten die Sitzung vor Ort und online – weil die Studie aber nicht vorgestellt werden konnte, wurde das Thema vertagt.

„Wir kommen jetzt an den Punkt, an dem es sinnvoll wird, gemeinsam weiterzudenken“, sagt Tourismuschef Eike Doyen. „Der eigentliche Beteiligungsprozess beginnt, sobald die Politik grünes Licht für die Weiterplanung gibt.“

Bekannt ist: 75 Prozent der insgesamt mehr als sieben Millionen Euro Projektkosten würden durch Fördermittel des Landes abgedeckt werden. Zumindest dann, wenn nachgewiesen wird, dass der Bau zur Klimaneutralität beiträgt. Die restlichen Kosten müsste die HVB tragen.

Sorgen machen sich viele Bürger derweil darum, inwieweit sich Kulturdeck und das geplante Bildungs- und Kulturhaus im Thulboden ausschließen. Eine externe Unternehmensberatung hätte allerdings keinen Konflikt ausmachen können, heißt es von den Verkehrsbetrieben. Beide Vorhaben hätten unterschiedliche Aufgaben und Zielgruppen. Das Kulturdeck sei einzigartig und keine Konkurrenz zu regionalen Angeboten – es würde vor allem Heiligenhafen als touristischen Standort stärken. und mwe
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