Kleine Kinder stecken sich gern alles Mögliche in den Mund. Knopfzellenbatterien sind so klein, dass sie schnell verschluckt werden können. „Wenn ein Kleinkind eine Knopfzelle verschluckt, kann dies zu ernsthaften Verletzungen führen. Eltern sollten in diesem Fall sofort einen Arzt aufsuchen“, sagt Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Wenn ein Kind eine Batterie verschluckt, sollte es nichts trinken oder essen, denn das könnte die Situation verschlimmern. Eltern sollten keinesfalls versuchen, das Kind zum Erbrechen zu bringen.
Besonders gefährlich wird es, wenn die Knopfzelle in der Speiseröhre steckenbleibt. Denn durch den Kontakt mit der feuchten Schleimhaut fließt Strom. An der Grenzfläche zwischen Knopfzelle und Schleimhaut entstehen sogenannte Hydroxidionen, die zu schweren Verätzungen führen können. Bei größeren Knopfzellen, etwa ab 20 Millimeter, ist ein Steckenbleiben in der engen Speiseröhre besonders wahrscheinlich.
Das Tückische: „Oft treten zunächst keine Symptome oder nur leichtes Unwohlsein auf“, erklärt Dr. Katja Schwarzenhölzer von der AOK Nordwest. Nach einigen Stunden können jedoch Symptome wie Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Fieber auftreten. Bleibt die Knopfzelle länger im Körper, kann es zu Blutungen und Gewebeschäden kommen. „In schweren Fällen kann dies sogar tödlich sein“, erklärt Schwarzenhölzer.
Auch wenn keine Symptome auftreten, muss die Batterie umgehend entfernt werden. Je stärker die Batterie aufgeladen ist und je länger die Knopfzelle in der Speiseröhre verbleibt, desto größer können die gesundheitlichen Schäden sein.
Auch nach dem Passieren der Speiseröhre können noch Komplikationen auftreten, etwa durch auslaufende Giftstoffe. „Das Verschlucken einer Knopfzelle erfordert immer eine sofortige ärztliche Behandlung“, betont Wunsch. Eltern sollten schnell handeln und das Kind in eine Klinik bringen, wo die Knopfzelle endoskopisch entfernt werden kann.
Auch von alten und vermeintlich leeren Batterien geht eine Gefahr aus, weil sie noch eine Restspannung haben können. Sowohl neue als auch alte Batterien sollten daher stets außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.