Hans Frick war eine echte Wegmarke des Einzelhandels in Lübeck. Ein lauter, ein streitbarer Geist. Frick kämpfte für die Lübecker Innenstadt und gegen die grüne Wiese. Als sich abzeichnete, dass sich die Baustelle in der Beckergrube negativ auf die Einzelhändler in dem Bereich auswirkte, forderte Frick die Stadt auf, den Unternehmen die Gewerbesteuer zu erlassen.
Traditionsgeschäft„Seit Hans Frick gestorben ist, hält sich das Gerücht, dass wir schließen“, erzählt Lydia Skau, die seit Jahren als Verkäuferin bei Frick tätig ist. „Natürlich verbinden vor allem Stammkunden das Geschäft mit meinem Vater“, sagt Fricks Tochter Lena Frank. Und: „Dass es uns trotz der Baustelle vor der Tür noch gibt, ist wirklich faszinierend.“ In diesem Satz aber steckt schon die Botschaft: „Dieses Geschäft gibt es noch!“
Hans FrickSeit Ende Juni ist Lena Frank die Geschäftsführerin. „Im Tagesgeschäft aber führen die drei Verkäuferinnen den Laden“, sagt Frank lachend. Die „Drei Damen von Frick“ sind allesamt schon langjährig beim Herrenausstatter tätig. Lydia Skau steht seit zwei Jahren hinter dem Ladentisch, Britta Walter kam nach einer kurzen Unterbrechung zu Frick zurück, Kathrin Giesecke mischt seit acht Jahren mit. „Eine hohe Fluktuation kennen wir hier nicht“, sagt Lena Frank.
Und das soll auch so bleiben – ganz im Sinne von Hans Frick. „Er war ein netter Chef. Wir haben bei ihm viel gelernt. Er hat uns immer freie Hand gelassen“, erinnert sich Kathrin Giesecke. Nun sei es an der Zeit, das Gelernte einzusetzen. Und ein Geschäft weiterzuführen, dass es bereits seit knapp 90 Jahren in Lübeck gibt.