Ja, so etwas zehrt an einem, aber das merkt man erst hinterher.
Nichts ist selbstverständlich. Anfangs fehlte zudem mein Sohn, mein Fels in der Brandung, weil er im Stau stand. Ich war wirklich froh, als er dann da war – und als alle 15 Wahlbezirke ausgezählt waren. Dass ich alle für mich gewonnen habe, war dann um so schöner.
Sie haben mir am nächsten Tag einen Wahnsinnsempfang bereitet. Eine Kollegin hat mir draußen die Augen verbunden. Kurz darauf erklang das Lied „We Are Family“ – und dann standen alle Kolleginnen und Kollegen Spalier, damit mich jede und jeder in den Arm nehmen und mir ein Blümchen geben konnte. Das war großartig.
Wir haben mit Hinterlandanbindung und Co einiges vor uns, sind aber in der Region gemeinsam stark im Auftritt. Jetzt kommen wir in die heiße Phase der Planung und müssen dafür sorgen, dass diese Infrastrukturprojekte für uns eine Chance werden.
Nein, ich finde das spannend. Emotional nimmt mich es mich aber durchaus mit, wenn es an die Substanz meiner Dorfschaften geht. Oder wenn ich sehe, wie beim Bau der 380-kV-Leitung mit dem Cap-Arcona-Denkmal in Haffkrug umgegangen wird. Das ist ein Ort, der mich sehr berührt. Aber vielleicht schätzen es die Bürger, dass ich dann mein Herz auf der Zunge trage und zeige, dass ich angefasst bin.
Nein, es ist legitim, diesen Weg zu wählen. Aber diese Debatten gab es auch vor knapp 30 Jahren bei der Planung des Gebietes Redderkrog, und das will sich heute keiner mehr wegdenken. Das, was jetzt geplant ist, geht auf einen Beschluss der Politik von 2018 zurück. Dass es jetzt solche Wellen schlägt, finde ich schade, weil wir diesen Wohnraum brauchen.
Ich hoffe es weiterhin, bin aber etwas enttäuscht vom Oberverwaltungsgericht. Es entsteht der Eindruck, dass immer wieder ein weiterer Punkt gesucht wird, um bloß keine endgültige Entscheidung zu treffen.
Ja. Es gibt viele Anfragen von außen. Man könnte das Haffhuus vermieten – unter der Bedingung, dass ein Betrieb aus der Gemeinde Scharbeutz das Catering übernimmt, damit das Geld in der Gemeinde bleibt. Und die Tourismus-Agentur will dort auch mehr veranstalten. Wir müssen eine Lösung finden, damit dieses Haus Geld einbringt.Bis jetzt zum Glück nicht. Wir haben unseren Ansatz sogar übertroffen. Er lag bei 7,2 Millionen Euro, und wir haben knapp 8 Millionen Euro eingenommen.
Die verregneten sechs Wochen fehlen natürlich, das spüren wir bei den Parkplatz- und Strandgebühren. Hotels und Ferienwohnungen waren aber trotzdem gut belegt. Dass die Tagestouristen zum Teil ausgeblieben sind, merken wir im Haushalt erst zeitversetzt.
Im nächsten Jahr, hoffe ich. Wir müssen im Außenbereich bauen, und das ist nicht einfach. Da wünsche ich mir weniger Bürokratie und mehr Entgegenkommen von der Landesplanung.
Wir brauchen Pflegeplätze. Mindestens ein Pflegeheim in der Gemeinde ist ein großer Wunsch von mir, und das liegt auch der Kommunalpolitik sehr am Herzen. Wir sind in Gesprächen mit Investoren. Als Standorte fallen mir drei bis vier Grundstücke ein. Ein weiteres Thema ist die Einrichtung eines Jugendparlaments, das wir endlich auf den Weg bringen wollen.
Mit Sicherheit. Wir haben hier viel geschaffen – zwei große Schulen, die nächste Kita entsteht, die Straßen sind in einem einigermaßen guten Zustand. Die Telekom fängt bereits im November mit dem Glasfaserausbau in Scharbeutz und Haffkrug an. Und generell können uns alle darüber freuen, dass wir hier wohnen. Wir leben auf einer Insel der Glückseligkeit, verglichen mit den Problemen, die es in anderen Orten gibt.