Luxushotel Weissenhaus mit neuen Angeboten
Doch kein Verkauf – Eigentümer Jan Henric Buettner setzt eigene Ideen um – Neues Restaurant samt Beachclub entsteht – Einheimische willkommen

Jan Henric Buettner hat auf dem Gut Weissenhaus sogar ein Tonstudio gebaut.Foto: Maike Wegner
Weissenhaus. Normalerweise jettet Jan Henric Buettner um die Welt. Aktuell ist der 60-Jährige überraschend viel an einem Ort – und zwar in seinem Zuhause auf dem Schlossgut Weissenhaus. Der Multimillionär will sein Luxus-Resort an der Ostsee weiterentwickeln und noch größer machen.Von einem geplanten Verkauf hat er Abstand genommen. Stattdessen steckt er all seine Visionen und Herzblut in das Projekt. „Die wenigsten Menschen haben so eine Vorstellungskraft wie ich“, sagt Buettner. „Ich habe den anderen immer erzählt, was man hier alles verwirklichen kann. Und dann haben die Leute gesagt: ‚Dann mach das doch‘.“

Jetzt macht er es. Der 60-Jährige will Weissenhaus für eine noch größere Zielgruppe attraktiv machen und so den Umsatz steigern. Unterstützung für seine Pläne bekommt der Unternehmer von Gert Pranter, der in den 70er und 80er Jahren das Hamburger Luxushotel Vier Jahreszeiten geleitet hat. „Er ist 85 und topfit“, sagt Buettner . „Für mich ist er eine Art väterlicher Freund.“ Die bisherigen Hoteldirektoren Frank und Natalie Nagel werden das Resort verlassen. Die Nachfolge übernimmt Martin Elsner, der zuvor Rocco Forte Hotels geleitet hat.

Ab dem kommenden Jahr dürfen deshalb auch Kinder mit ihren Eltern in dem Resort Urlaub machen. „So etwas muss man auf einer Fläche wie dieser managen können“, sagt Buettner. „Dann baut man eben ein zweites Frühstücksrestaurant, für Familien mit Kindern und richtet im Spa feste Zeitfenster ein, in denen Kinder den Bereich nutzen dürfen.“

Gleichzeitig soll eine Kinderbetreuung aufgebaut werden, die von Gästen und dem Personal in Anspruch genommen werden kann. „Ich stelle mir das schön vor, wenn die Urlauberkinder mit den Mitarbeiterkindern spielen können“, sagt Buettner.

Wer mit Hund in Weissenhaus Urlaub macht, bekommt ebenfalls die Möglichkeit der Betreuung. „Und einen Trainer werden wir auch engagieren, da kann der Hund im Urlaub noch lernen“, sagt der 60-Jährige schmunzelnd. Auf Weissenhaus soll kein Wunsch offen bleiben. Vor allem nicht der nach Ruhe. Denn trotz aller Neuerungen sollen sich Gäste, die für sich sein wollen und die Abgeschiedenheit lieben, weiterhin wohlfühlen.

Platz dafür gibt es genug. Die bisherigen 60 Einheiten werden aufgestockt. Zunächst werden zehn Räumlichkeiten so hergerichtet, dass sie sich als Familienzimmer eignen. Dann will Buettner „hier und da was bauen“ – sodass am Ende bis zu 100 Einheiten entstehen. Wenn der Unternehmer von seinen Plänen erzählt, klingt es fast spielerisch. Hier ein neues Gebäude, da ein Umzug. „Ich bin einfach wie ein Duracell-Männchen,das auf der Trommel rumhaut“, skizziert er ein Bild von sich, das ihn treffender nicht beschreiben könnte.

Der Zeitplan ist straff, Buettner will schnell Ergebnisse seiner Ideen sehen. Das Gourmetrestaurant „Courtier“ zieht Ende September unter neuem Namen in den Peerstall, das Bootshaus wechselt im Oktober mit neuer Karte ins Schloss und wird dort zum „Castello Selvatico“ – was übersetzt wildes Schloss bedeutet. „Den Namen habe ich mir von ChatGPT vorschlagen lassen, fand ich passend“, sagt Buettner zufrieden.

Schon ab November soll im Schloss das Leben toben. „Ein Gastgeber, Drinks an der Bar, das Zischeln der Cappuccino-Maschine – all das gehört doch dazu. Aktuell ist es viel zu ruhig dort“, findet der Unternehmer.

Am Strand soll dann ab März wieder Leben einkehren. Fischrestaurant, Bistro, Strandliegen, kühle Drinks und Musik. Und das für jedermann, denn der Bereichan der Ostsee ist von außen zugänglich. Bisher war es allerdings schwer, einen Platz im Restaurant am Meer zu ergattern. Das soll sich ändern. Die Zeiten, in denen sich das Luxus-Resort komplett von der Öffentlichkeit abgeschottet hat, sollen vorbei sein.Neben Ruhesuchenden, sollen schon bald auch hochrangige Manager in Ostholstein tagen, Sportler könnten ihre Trainingslager nach Weissenhaus verlagern – am Ende könnte sogar ein Golfgrün gebaut werden. Grenzen scheint es bei Jan Henric Buettner keine zu geben. Er hat da noch was im Kopf, deutet er an. „Kann ich aber noch nicht sagen.“ Nur eines lässt er in jedem Fall unverändert: Die Dachgeschosswohnung, in der es seit Jahren auf dem Gelände lebt. Sie ist sein Zuhause. und mwe

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