Finja Berger (30) ist die neue Leiterin
der Lübecker Jugendherbergen
Generationswechsel in den beiden Häusern: Junge Chefin übernimmt die Aufgaben ihrer Eltern.

Finja Berger (M.) übernimmt die Leitung der Lübecker Jugendherbergen „Vor dem Burgtor“ und „Altstadt“ von ihren Eltern Gudula und Michael Berger.Foto: DJH-Landesverband Nordmark e.V.
Lübeck. Finja Berger ist gerade einmal 30 Jahre alt – und stemmt seit dem 1. Juli eine berufliche Mammutaufgabe: Die junge Frau übernimmt die Leitung der beiden Lübecker Jugendherbergen „Vor dem Burgtor“ und „Altstadt“. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Eltern.

Jugendherbergsarbeit liegt Finja Berger im Blut. Denn ihre Eltern Gudula und Michael Berger haben lange Zeit Jugendherbergen im Norden geleitet – zuletzt die beiden Lübecker Häuser, die ihre Tochter nun übernimmt. Außerdem arbeitet die junge Frau, die Musik-Eventmanagement studiert hat, seit 2016 selbst mit in den beiden von ihren Eltern geleiteten Herbergen. Sie war an der Rezeption tätig, im Housekeeping und in der Hauswirtschaft.

Sie sei in Jugendherbergen aufgewachsen, sagt Finja Berger, denn ihre Eltern hätten immer auch auf dem jeweiligen Gelände gewohnt. Die Bergers führten seit 1993 die Jugendherberge in Oldenburg in Holstein, bevor sie sich zwölf Jahre lang um die Unterkunft in Bad Segeberg kümmerten. 2012 schließlich übernahm das Ehepaar die Leitung der beiden Lübecker Häuser „Vor dem Burgtor“ und „Altstadt“.

Bange ist der 30-Jährigen vor der neuen Aufgabe ganz und gar nicht. „Ich liebe es selbst, zu reisen und neue Menschen kennenzulernen. Schön, dass ich das mit meinem Beruf nun vielen verschiedenen Gästegruppen ermöglichen kann“, sagt Finja Berger. Mit ihrer Einstellung überzeugte sie den Landesverband der Jugendherbergen in Schleswig-Holstein.

Finja Berger ist klar, dass den beiden Jugendherbergen in der Hansestadt eine besondere Bedeutung zukommt. Es ist sicher von Vorteil, dass die junge Frau eigenen Angaben zufolge in der Lübecker Kultur- und Gastronomieszene bestens vernetzt ist. Bei der Jugendherberge „Vor dem Burgtor“ handelt es sich sogar um eine zertifizierte Kultur-Jugendherberge.

Jugendherbergen seien für sie mehr als reine Unterkünfte, erklärt Finja Berger. Die beiden Häuser, die sie übernimmt, möchte sie in die Zukunft führen. „Es ist mein Ziel, unseren Gästen weiterhin eine schöne, unvergessliche Zeit in Lübeck zu ermöglichen“, sagt die neue Leiterin. „Dank unserer Klassenfahrt- und Familienprogramme lernen sie sogar auf spielerische Weise Neues. Dabei möchte ich auf dem Fundament meiner Eltern aufbauen und die Jugendherbergen zeitgemäß weiterentwickeln.“

Am Herzen liege ihr vor allem die stärkere Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren in Lübeck. Und: Sie möchte die Jugendherbergsarbeit in Lübeck wieder sichtbarer machen. „Denn Lübeck ist nicht nur ein ideales Reiseziel, sondern unsere Jugendherbergen sind auch gelebte Kultur mit Zukunft.“

Auf Finja Berger wartet jede Menge Arbeit. Denn jährlich verzeichnen die beiden Lübecker Jugendherbergen mehr als 45.000 Übernachtungen. Dabei ist das Haus „Vor dem Burgtor“ mit seinen 210 Betten noch etwas besser ausgelastet als die Jugendherberge an der Mengstraße, die 82 Betten vorweisen kann.

Für Finjas Eltern Gudula und Michael heißt es jetzt, Abschied zu nehmen. „Ein großes Lebenskapitel geht nun für uns zu Ende“, sagen sie und blicken ein wenig wehmütig zurück. Sie seien stets ein starkes Team gewesen, sagen die Bergers. Während Gudula Berger für das Wohl von Gästen und Personal sorgte, kümmerte sich Michael Berger um den kaufmännischen Bereich.

Auf Landes- und Bundesebene engagierte sich das Ehepaar in verschiedenen Gremien des Deutschen Jugendherbergswerks. Nach 32 Dienstjahren übergeben Gudula und Michael Berger das Zepter nun ihrer Tochter. op
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