Reges Treiben herrscht auf dem weitläufigen Gelände trotzdem. Und mittendrin ist Christian Siebelts. Er ist gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Daniel Volkmer der neue Betreiber des Parks, am 1. August übernehmen die beiden den Betrieb von Klaus Langfeldt. „Die Übergabe machen wir aber einen Tag später, denn am 1. August hat Klaus Geburtstag, da wollen wir hier natürlich noch bis in die Puppen feiern“, sagt Siebelts.
Der 37-Jährige ist ursprünglich Landwirt, doch die Liebe zu Vögeln hat er schon früh entdeckt. „Mit zehn Jahren hatte ich schon exotische Arten“, erzählt er. „Eine besondere Leidenschaft habe ich für Wasservögel.“
Vor einigen Jahren lernten er und Klaus Langfeldt sich dann kennen. Was einst mit dem Verkauf von ein paar Tieren begann, hat jetzt weitreichende Folgen. Dass er den Park irgendwann übernehmen würde, ahnte der 37-Jährige beim ersten Aufeinandertreffen wohl nicht. „Klaus ist mein bester Lehrmeister“, sagt er. „Ich lerne sehr viel Fachwissen von ihm und habe Glück, dass er mir so viel zeigt.“
Aus Altersgründen gibt Klaus Langfeldt seinen Park nun ab. Kein einfacher Schritt, der auch wehmütig macht. Trotzdem möchte er einen klaren Schnitt. Einen Plan für die Zukunft hat er bereits: „Ich werde mehr Zeit im Garten verbringen und dort rumpuzzeln“, sagt der Bad Schwartauer. „Tiere werde ich nicht mehr halten.“
Und wenn ihm der Park und seine gefiederten Bewohner doch mal fehlen? „Dann habe ich es ja nicht weit und kann jederzeit vorbeischauen“, sagt er. Christian Siebelts hofft sogar darauf. Immerhin weiß kaum jemand so viel über Eulen, Störche oder Kraniche wie Klaus Langfeldt.
Mit rund 1000 Vögeln aus mehr als 250 verschiedenen Arten machte der Ostholsteiner den kleinen Park an der Ostsee bundesweit bekannt. Sein größtes Anliegen über all die Jahrzehnte: die Zucht von seltenen und gefährdeten Arten.
Damit bald wieder die Besucher kommen können, ist bereits einiges passiert im Park.Viele Bewohner haben die Gehege gewechselt, Baumaßnahmen waren nötig, um Auflagen zu erfüllen. Insbesondere im Bereich der Greifvögel und der Eulen musste einiges passieren. „Wir sind jetzt gut davor und warten auf grünes Licht vom Kreis“, sagt Siebelts. „Ich hoffe, dass wir zum Wochenende schon wieder öffnen können.“Mit der Übernahme wird sich zunächst kaum etwas ändern. Die Mitarbeiter bleiben im Park, die Wege und Gebäude bleiben wie gewohnt. „Ich möchte auf jeden Fall, dass alles naturbelassen bleibt“, sagt Christian Siebelts. „Das schätzen auch die Gäste.“ Ein Café wird es weiterhin geben – auch, wenn es sich etwas weiterentwickeln muss. Denn auch hier gelten mittlerweile andere Auflagen.
Der neue Chef, der das Projekt mithilfe seiner Familie umsetzt, wird künftig fast immer selbst im Park sein – auch wenn ihm gleichzeitig der Affenzoo Jocksdorf in Brandenburg gehört. „Aber den leitet jemand für mich“, erklärt er und ergänzt: „Ich könnte nie aus dem Norden wegziehen.“