Auch sei ein grünes Viertel versprochen worden, sagte Susanne Dittmann und kritisierte, dass für die Abrissarbeiten bereits viele Bäume gefällt wurden. „Wir fühlen uns veräppelt“, sagte die grüne Gemeindevertreterin. Für Ärger sorgte vor allem, dass eine große alte Eiche weichen sollte. Doch der Baum prägt das Ortsbild. Eine Fällgenehmigung hatte Bürgermeister Sven Partheil-Böhnke (FDP) entschieden ausgeschlossen.
Das Thema Zuwegung sorgte dann auch in dieser Sitzung noch für Diskussionen: Die Straße „Barkholtredder“ soll eine Sackgasse werden. Allerdings liegt noch ein Grundstück zwischen Bundesstraße und Neubaugebiet, auf dem die Abriss- und Erdarbeiten bereits laufen. Es gehört einem Niendorfer Landwirt. Für den geplanten Linksabbieger, einen sogenannten „Erschließungsbügel“, braucht es dessen Kooperation. Und darüber gibt es allerdings unterschiedliche Darstellungen.„Die Projektleiterin der ausführenden Cordes Haus Gruppe, Constanze Göttsche, hatte gesagt, dass Gespräche mit Bauer Krukau stattgefunden hätten. Allerdings seien diese wohl schwierig verlaufen“, sagt Anwohnervertreter Uwe Böttcher. Der Bürgermeister bot daraufhin Hilfe und Vermittlung an.Doch als Sven Partheil-Böhnke mit dem Landwirt sprach, stellte dieser die Situation anders dar: „Mit ihm habe niemand direkt gesprochen und ihn auch niemand diesbezüglich kontaktiert, sagte er mir“, berichtet Partheil-Böhnke. „Er ist für Vorschläge aufgeschlossen“, ergänzt der verärgerte Bürgermeister. Es gibt also denkbare Optionen für den Umgang mit dem dringend benötigten Grundstück. „Die sind aber noch nicht spruchreif.“
Die Gemeinde sucht nun gemeinsam mit Bauer Krukau nach einer guten, schnellen Lösung. Von der Cordes Haus, die im Auftrag des Investors Team Massivhaus aus Büdelsdorf arbeitet, kommt auf Nachfrage folgende Antwort: Die Kollegin sei im Urlaub, man könne derzeit keine Auskunft geben, wolle sich aber dazu noch äußern.
Die derweil einstimmig beschlossene Vorentwurfsplanung für den Barkholtredder beinhaltet nun aus Sicht der Anwohner und der Gemeinde, neben einem schnell zu erstellen Energiekonzept, weitere sinnvolle Anpassungen: Stellplätze für Autos sollen nur auf Privatgrund angelegt werden und gemäß der Gemeindesatzung, folglich zwei ab 60 Quadratmeter Wohnfläche.
50 Prozent der Dachflächen sollen Photovoltaikanlagen bekommen. Der Abriss eines Flachbaus soll wegen des Brutschutzes der Vögel zwischen Mitte August und Ende September erfolgen. Bäume sollen, wenn möglich, nicht mehr gefällt, sondern ins Konzept eingebunden werden. Am 27. März wird die Bestätigung durch die Gemeindevertretersitzung erwartet.