„Mir ist bewusst, dass die Nutzung für viele Malenter wichtig ist“, sagt er. „Wir wollen uns auch gar nicht abschotten, aber momentan geht es nicht anders.“ Seit fast 20 Jahren ist das Feld auf dem Park-Gelände ganzjährig ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Bis zu 30 Jugendliche seien manchmal zeitgleich auf dem Platz. „Gerade in den Ferien wird er von 7 bis 23 Uhr bespielt“, erzählt König.
Doch jetzt gilt: Das Mini-Spielfeld ist für die Öffentlichkeit tabu. Ab sofort kann es nur noch von Gästen genutzt werden, die in der Bildungsstätte des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) wohnen.
„Seit Jahren müssen wir regelmäßig den Müll einsammeln, darunter auch leere Bierflaschen. Das geht einfach nicht“, sagt König. Immer wieder wurden außerdem die Tornetze kaputt gemacht. Kostenfaktor: 300 Euro pro Netz. „Wir haben sie jährlich getauscht, auch die Außennetze, die um die 450 Euro kosten.“
Um die Sperrung zu vermeiden, wurden immer wieder Gespräche mit den Jugendlichen geführt und Schilder angebracht mit dem Hinweis, dass das Feld sauber zu hinterlassen sei. Doch geändert hat sich nichts. Stattdessen wurde immer wieder auch der Kunstrasenplatz ungefragt benutzt, obwohl dieser grundsätzlich nur Gästen vorbehalten ist.
Vor rund einer Woche wurde dann die Aufladestation des Mähroboters zerstört. Rund 900 Euro kostet der Ersatz. „Wir haben natürlich Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, sagt Sebastian König, „und uns entschlossen, den Platz zu sperren.“
Das soll nach Möglichkeit nicht für immer so bleiben. Sebastian König erhofft sich eine Sensibilisierung der Jugendlichen durch die Sperrung. „Ich hoffe, das Ganze wird in Vereinen und der Schule thematisiert.“ Auch die Möglichkeit einer Kameraüberwachung oder einer Bestreifung des Platzes will er prüfen. Doch beides ist mit finanziellem oder personellem Aufwand verbunden.
Genutzt wird die Sportschule vor allem für Trainingslager sowie Schiedsrichter- und Trainerfortbildungen. Den Namen des Parks hat die Malenter Sportstätte erst im Jahr 2013 bekommen, bis dahin war sie nur als Verbandssportschule bekannt. Doch nach großer Sanierung wurde Uwe Seeler als Pate gewonnen. Er kannte die Sportstätte aus seinen aktiven Zeiten bestens.
„Bis zu seinem Tod war er zweimal im Jahr hier und hat das Training der Kinder begleitet. Jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre“, erzählt König.
Uwe Seeler war aber längst nicht der Einzige, der in Malente gastierte. Die Liste der Prominenten ist lang. Besonderes Highlight waren die Besuche der deutschen Nationalelf, die dort ihr Trainingslager absolvierte. 1974 kamen die Sportler erstmals nach Ostholstein, auch 1990 – beide Male wurde Deutschland Weltmeister.
Doch der Besuch in Malente ist offenbar dennoch keine Gewinn-Garantie. Denn als Franz Beckenbauer sein Team 1986 auf die WM in Mexiko vorbereitete, mussten sich die Deutschen im Finale gegen Argentinien geschlagen geben. Und auch Berti Vogts kam 1994 nach Malente, sein Team scheiterte bei der WM in Italien wenig später im Viertelfinale.
Mittlerweile trainiert die Nationalelf nicht mehr in Malente. Der Grund: Die Zimmer entsprechen einem Drei-Sterne-Niveau und sind damit nicht mehr ausreichend für die Spieler der Fußball-Nationalmannschaft.