Ein Pastor für zwei Gemeinden
13 von 71 Vollzeitjobs fallen in Ostholstein weg

Pastor Johannes Höpfner (l.) ist jetzt auch für Gleschendorf in der Gemeinde Scharbeutz zuständig. Timmendorfs Pastor Lars Lemke unterstützt ihn.Foto: Beke Zill
Gleschendorf. Die Termine von Pastor Johannes Höpfner sind eng getaktet: „Das bringt die Hauptverantwortung für zwei Kirchengemeinden wohl jetzt mit sich”, sagt Höpfner. Er ist der einzige Geistliche in Vollzeit, der im Kirchenkreis Ostholstein zwei Gemeinden betreut: seine Heimatgemeinde Niendorf und zudem das Dorf Gleschendorf in der Gemeinde Scharbeutz.Der Kirchenkreis Ostholstein kürzt 13 von 71 Vollzeit-Pastorenstellen. Das sieht der „Pfarrstellen-Rahmenplan 2025“ vor, der 2019 auf der Synode verabschiedet wurde. Voraus ging ein Beschluss der Nordkirche, die Pfarrstellen in allen 13 Kirchenkreisen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern stufenweise abzusenken. Es ist die Reaktion auf schwindende Mitglieder und fehlenden Nachwuchs.

„Der Kirchenkreis Ostholstein liegt bei diesen Vorgaben weitgehend im Plan“, sagt Sprecher Marco Heinen. Als Konsequenz aus der Entwicklung ergebe sich, dass eine engere Zusammenarbeit jeweils mehrerer Kirchengemeinden erforderlich werde, so Heinen. Es entstanden im Kreis zwölf sogenannte Regionen – sechs in der Propstei Eutin, sechs in der Propstei Oldenburg.

Gleschendorf zählt zur Strandregion, der auch Timmendorfer Strand, Niendorf, Scharbeutz und Süsel angehören. Inzwischen sind nur noch 5 statt 6,75 Vollzeitstellen für diese Region vorgesehen. Höpfner wird in Gleschendorf von Timmendorfs Pastor Lars Lemke (0,25 Stellenanteil) unterstützt, obwohl auch er in seiner Heimatgemeinde ausgelastet ist.

Höpfner betrachtet seine neue Aufgabe als Erprobungsphase. Auch der Kirchenkreis beobachtet, wie das Regionen-Modell ankommt. „Ob sich die Aufgabenverteilung bewährt oder ob nach einigen Monaten Korrekturen sinnvoll erscheinen, muss die Praxis zeigen“, sagt Heinen.

In dem neu gegründeten Pfarrsprengel Auenregion, zu der Ahrensbök, Curau und Gnissau zählen, sind drei Pfarrstellen vorgesehen. An der Arbeit von Pastorin Kirstin Mewes-Goeze (Ahrensbök), Vertretungspastor Volker Prahl aus Gnissau und Florian Gottschalk (Curau) wird sich jedoch erst einmal nichts ändern.

Wenn sich Pastor Volker Prahl im Herbst in den Ruhestand verabschiedet, müssen sich die verbliebenen Geistlichen wohl zunächst die Arbeit in Gnissau aufteilen, weil ein Nachfolger derzeit nicht in Sicht ist. Zill
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