Kurabgabe: So viel zahlen Urlauber in Ostholstein Timmendorf und Scharbeutz haben die höchste Abgabe – In Neustadt und Pelzerhaken sinkt der Satz
Ostholstein. Neues Jahr, neue Kurabgabe: Das gilt in einigen Orten Ostholsteins, denn diese Abgabe wird jährlich neu kalkuliert. Sie soll die Ausgaben für die touristische Infrastruktur wie etwa Sauberkeit, Tourist-Infos, Toiletten und Strandzugänge ganz oder teilweise decken. Mit der Ostseecard, die früher Kurkarte hieß, erhalten Urlauber zudem diverse Vergünstigungen. Details regeln die jeweiligen Satzungen, und dort finden sich große Unterschiede. Hier ein Überblick über das, was Übernachtungs- und Tagesgäste ab 18 Jahren im südlichen Ostholstein und in Travemünde zahlen müssen.In Travemünde zahlen die Gäste 2025 wie im Vorjahr in der Hauptsaison vom 15. Mai bis 14. September eine Kurabgabe von 3 Euro und in der Nebensaison vom 15. September bis 14. Mai 1,60 Euro. Der Anreisetag wird nicht berechnet. Die Jahreskarte kostet 84 Euro. Tagesgäste zahlen in der Hauptsaison 3 Euro für die Strandnutzung, ab 15 Uhr sind es noch 1,60 Euro.In der Gemeinde Timmendorfer Strand, also in Timmendorf, Niendorf, Groß Timmendorf und Hemmelsdorf, bleibt es bei einer Kurabgabe von 3,50 Euro vom 1. Mai bis zum 30. September und 2 Euro vom 1. Oktober bis 30. April. Der Anreisetag wird nicht berechnet, die Jahreskarte kostet 98 Euro. Tagesgäste, die den Strand nutzen, zahlen vom 1. Mai bis zum 15. September 3,50 Euro und ab 15 Uhr noch 2 Euro.Die Gemeinde Scharbeutz hat die Kurabgabe erhöht und die Saisonzeiten verändert. Übernachtungsgäste zahlen jetzt in den Seebädern Scharbeutz und Haffkrug sowie in den Erholungsorten Gronenberg, Klingberg und Pönitz am See vom 15. Mai bis 14. September 3,50 Euro (vorher 2,80 beziehungsweise 2 Euro). In der Nebensaison vom 15. September bis 14. Mai beträgt die Kurabgabe 1,90 Euro. Die Gemeinde berechnet den Abreisetag nicht, und die Jahreskarte kostet wie in Timmendorfer Strand 98 Euro (vorher 78,40 Euro). Tagesgäste zahlen in der Hauptsaison eine Strandgebühr von 3,50 Euro, unabhängig von der Uhrzeit. Vorher waren es 3 Euro und ab 15 Uhr 1,50 Euro.Sierksdorf unterscheidet bei der Kurabgabe zwischen Sierksdorf-Strand (Bereich Ostseestrand bis zur Kreisstraße 45) und Sierksdorf-Land (Wagrienring, Stawedder, Hof Altona, Mariashagen, Wintershagen, Oevelgönne, Siedenkamp, Stabie und Roge). In beiden Bereichen zahlen Urlauber ab 2025 mehr. Im Bereich Strand beträgt die Kurabgabe in der Hauptsaison vom 1. Mai bis 30. September fortan 3,10 Euro und im Rest des Jahres 1,55 Euro (vorher 2,60 und 1,30 Euro). Im Bereich Land zahlen Urlauber in der Hauptsaison 1,55 Euro und ansonsten 75 Cent (vorher 1,30 Euro und 60 Cent). An- und Abreisetag gelten als ein Tag. Die Jahreskarte ist für den Bereich Strand für 86,90 Euro und im Bereich Land für 43,45 Euro zu haben (vorher 72,80 und 36,40 Euro). Tagesgäste zahlen in Sierksdorf für den Strandbesuch vom 1. Juni bis 31. August 3,80 Euro sowie im Mai und im September 1,90 Euro.In Neustadt, Pelzerhaken und Rettin zahlen Urlauber 2025 weniger als im Vorjahr. Die Kurabgabe liegt in der Hauptsaison vom 1. Mai bis 30. September bei 2,70 Euro pro Tag (vorher: 3,10 Euro) und vom 1. Oktober bis 30. April bei 1,60 Euro (vorher: 1,90 Euro). Die Jahreskarte kostet 75,60 Euro (vorher 86,80 Euro). Neustadt ist außerdem wieder von der Regelung abgerückt, sowohl den Anreise- als auch den Abreisetag als vollen Tag zu berechnen – diese Neuerung galt 2024. Jetzt heißt es: „Bitte beachten Sie, dass ab 2025 der An- und Abreisetag wieder als ein Tag berechnet werden.“ Tageskarten für Tagesgäste kosten so viel wie die Kurabgaben in Haupt- beziehungsweise Nebensaison.Malente verfügt ebenso wenig wie Bad Schwartau über einen Strand, erhebt aber dennoch eine Kurabgabe. Sie beträgt in der Hauptsaison vom 1. Mai bis 31. Oktober unverändert 2,80 Euro und in der übrigen Nebensaison 1,40 Euro. Der Abreisetag wird nicht berechnet, und eine Jahreskarte kostet 78,40 Euro. Tagesgäste zahlen nichts.Die Kurabgabe ist laut Ostsee-Tourismus-Service 150 Jahre alt. 1875 haben demnach die ersten Ostseebäder diese zweckgebundene Abgabe eingeführt, um beispielsweise Konzerte, Rettungsschwimmer oder Kinderprogramme zu finanzieren. 2004 löste die Ostseecard die Kurkarte ab. Die Ostseebäder erkennen sie gegenseitig an, die Urlauber können mit ihrer Ostseecard also auch teilweise die Angebote in Nachbargemeinden nutzen. und sj