Anders sieht es in Sierksdorf aus. Hier fehlen 19 Feuerwehrleute. Burkhard Busch sagt zwar: „Es gibt Interessierte. Aber die Lücke ist viel zu groß.“ Es gebe keine Alternative zur Pflichtfeuerwehr. Schließlich wäre die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr zu teuer und eine dauerhafte Nicht-Gewährleistung des Brandschutzes hätte zur Folge, dass keinerlei Baugenehmigungen mehr erteilt würden.
Somit erhalten zunächst etwas mehr als 70 Menschen aus dem Ortsteil Sierksdorf Anfang 2025 einen Brief. In diesem werden sie aufgefordert, einen Termin für ein Infogespräch auszumachen. Dieses finden Ende Januar statt. „Dort können Fragen gestellt und Bedenken geäußert werden“, sagt Busch. Wer auf das Schreiben nicht reagiert, sei automatisch verpflichtet. Dienstbeginn ist der 1. April.Um Klagen aufgrund von arbeitsrechtlichen Voraussetzungen zuvorzukommen, hat die Gemeinde gerade erst mehrere Container bestellt. Diese würden die vorgeschriebene Trennung von Privat- und Einsatzkleidung sowie nach Geschlecht getrennte Umkleiden garantieren.Sowohl Busch als auch Gosch weisen darauf hin, dass ein freiwilliger Eintritt in die Feuerwehr Vorteile gegenüber einer Zwangsverpflichtung hat. „Wer freiwillig mitmacht, kann sich auch mal von einem Übungsabend mit einem Anruf bei der Wehrführung abmelden. Wer verpflichtet ist, benötigt Atteste“, führt der Verwaltungsbeamte aus. Zudem stellen beide klar, dass das Ehrenamt positive Dinge mit sich bringe. Beispielhaft nennen sie die Kameradschaft sowie die Möglichkeit, sich für den Heimatort und die dort lebenden Menschen zu engagieren.
Klar ist, dass nicht nur die Bürger gefordert sind, sondern auch die Verwaltung. Dazu sagt Busch: „Wir geben so viel Gas wie nie zuvor.“ Damit bezieht er sich vor allem auf die mehrjährige Standortsuche für ein neues, dringend benötigtes Gerätehaus in Sierksdorf. Doch eben dieser steht nun fest: Das Gebäude soll auf der Grünfläche zwischen Professor-Haas-Straße und Schmidt-Rottluff-Allee entstehen.
Das vorgeschriebene Bauleitverfahren werde laut Busch etwa ein Jahr dauern. Ein Baubeginn sei Anfang 2026 möglich. In Roge soll das neue Gerätehaus ab Frühjahr 2025 errichtet und in 2026 fertig werden. Hinzu kommt, dass die Gemeinde im Januar die Auslieferung eines neuen Tanklöschfahrzeugs erwartet und ein zweites bestellt wird.