Medien- und Internetabhängigkeit spielt eine immer bedeutendere Rolle. Vor allem Kinder und Jugendliche sind gefährdet, sich im Netz zu verlieren und eine Abhängigkeit zu entwickeln. Laut einer Onlinebefragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes unter 14- bis 30-Jährigen kommt die Hälfte der Befragten zu dem Schluss, dass es ihnen guttäte, weniger Zeit auf Social-Media zu verbringen.
In der Woche kommen so – zusätzlich zur Nutzung für Schule, Studium oder Arbeit - mehr als 24 Stunden vor dem Bildschirm zusammen. Eine Orientierung geben empfohlene Obergrenzen für Jugendliche ab zehn Jahren: Zehn Minuten Zeit für digitale Medien pro Lebensjahr pro Tag oder eine Stunde pro Lebensjahr pro Woche. Eine lange Nutzungsdauer allein kann die Entstehung einer Mediensucht zwar fördern, löst sie aber nicht alleine aus. Hinzu kommen persönliche und soziale Faktoren. Anzeichen einer Sucht sind Verlust der Kontrolle über Anfang und Ende, Entzugserscheinungen bei Nichtnutzung, Vernachlässigung anderer Aktivitäten und das Ignorieren negativer Folgen im Alltag aufgrund einer übermäßigen Nutzung. Für die Kinder und Jugendlichen wird der Computer dann wichtiger als Freunde, Eltern, Hobbys oder Schule. Sie können sich nicht mehr gut konzentrieren, der Rücken schmerzt, sie fühlen sich müde und nicht mehr so fit.
Digitalisierung stellt Familien vor neue Herausforderungen: Wie kann es in Zeiten der ständigen Erreichbarkeit gelingen, das analoge Leben nicht zu vernachlässigen? Eltern sollten möglichst früh ihre Kinder in die digitale Welt begleiten und selbst Vorbilder sein. Wenn sie merken, dass digitale Medien den Alltag des Kindes steuern und anderes vernachlässigt wird, ist es sehr wichtig, offen über ihre Sorgen zu sprechen und gemeinsam angepasst an die Entwicklung des Kindes Regeln für die Nutzung festzulegen oder anzupassen. Gelingt dies nicht, unterstützen Erziehungsberatungs- oder auch Suchtberatungsstellen online, telefonisch oder persönlich liegt bereits eine Sucht vor, ist professionelle Hilfe enorm wichtig.
Hilfreiche Infos gibt es auf www.aok.de/nw, Thema ‚Medienerziehung‘ oder www.schau-hin.info