Der äußert sich zu der Frage, wann mit einer Erneuerung der Fahrbahn zu rechnen sei, allerdings etwas verklausuliert. Wenn eine Deckenerneuerung dafür ausreiche, könne die Maßnahme weiter vorbereitet werden, heißt es. Was es bedeutet, wenn der Schaden an der L309 deutlich größer ist als nur an der Deckschicht, teilt der LBV nicht mit.
Aufschluss über den Zustand der Asphaltschichten sowie der darunter liegenden Bodenschichten würden Bohrkerne geben, die in den vergangenen Wochen im Verlauf der Straße entnommen worden seien, teilt der Landesbetrieb weiter mit. Damit solle der Straßenzustand festgestellt werden. Sollten die Ergebnisse bestätigen, dass nur die Deckschicht ausgetauscht werden müsse, könne dies geplant werden. Dass das Planen zu mehrjährigen Verzögerungen führen kann, beweist das Beispiel Ahrensbök, wo eine Schadstelle mit kurzen Unterbrechungen seit vier Jahren besteht.Wer wissen will, wie es um den Zustand der Straße bestellt ist, muss nur einmal auf ihr fahren. Möglichst langsam, denn streckenweise gilt wegen der Straßenschäden Tempo 50. Tiefe Spurrillen lassen das Auto bedenklich schwimmen. Stellenweise ist der Asphalt aufgebrochen und nach rechts zum Fahrbahnrand abgesackt. Ein Schadensbild, das in anderen Orten in Ostholstein bereits zu halbseitigen Sperrungen geführt hat. Schlaglöcher tun ein Übriges, um das Auto ächzen und den Fahrer stöhnen zu lassen.
Frustrierte Autofahrer nennen so etwas eine Stoßdämpfer-Teststrecke. Die L309 diente gerade in der Zeit, als vor vier Jahren die parallel laufende A1 im Abschnitt zwischen Neustadt und Pansdorf saniert wurde, vielen Autofahrern als Ausweichstrecke bei Staus.Und die gab es beinahe täglich. Darunter hat die L309 noch einmal sehr gelitten. Außerdem wird sie von vielen Lastwagen genutzt.„Es ist traurig, dass die Straße in einem so schlechten Zustand ist“, sagt Boonekamp. Viele Süseler seien der Meinung,die gerade laufende Sanierung der L309 zwischen Süsel und Pönitz hätte noch warten können, das Stück nach Neustadt sei in einem viel schlimmeren Zustand.Das verhehlt auch der LBV nicht. Wie zahlreiche andere Landstraßen sei die L309 sanierungsbedürftig. Aber: „Laut der letzten Zustandserfassung 2021 war die L309 lediglich beginnend sanierungsbedürftig.“ Damit seien rund ein Viertel des Landesstraßennetzes in Schleswig-Holstein in einem schlechteren Zustand als die L309 zwischen Süsel und Neustadt.
Die nächste Zustandserfassung solle 2025 erfolgen und werde einen aktuellen Vergleich ermöglichen. Vor drei Jahren hätten auch Landesstraßen in Ostholstein einen schlechteren Zustand aufgewiesen als die L309, etwa die L258 von Lensahn nach Kaköhl im Kreis Plön.
Die im kommenden Jahr geplante Zustandserfassung sei Basis für die Reihenfolge, nach der Landesstraßen im Rahmen der Landesstraßenstrategie saniert würden. Angesichts des Sanierungsstaus, der sich nach Angaben des LBV in Milliardengröße bewegt, müsse es eine Rangfolge der Sanierungen geben.
Ob mit weiteren Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen der Straßenschäden auf der L309 zu rechnen ist, vermag der LBV nicht vorauszusagen. Zustandsbedingte Verkehrsbeschränkungen seien vom jeweiligen Ausmaß des Schadens abhängig und damit nicht vorhersehbar.