Aktuell gilt: Pro halbe Stunde zahlen Autofahrer zwischen 8 Uhr und 18 Uhr 80 Cent fürs Parken in der Stadt, das Tagesticket kostet sechs Euro. Erst im Februar dieses Jahres waren die Gebühren auf diesen Satz erhöht worden. Die Haushaltslage hat das aber nicht ausreichend verbessert. Zur ohnehin angespannten Situation muss die Stadt dieses Jahr vermutlich Einbußen bei der Gewerbesteuer hinnehmen.
Es gelte daher, dass die Stadt ihre Erträge anderswo steigern muss – beispielsweise bei den Parkgebühren. Denkbar ist laut dem Gemeindeprüfungsamt, dass die Beiträge künftig saisonal angepasst werden. Weil im Winter meist Einheimische die Parkflächen nutzen, sollen die Gebühren in der kalten Jahreszeit niedriger sein als im Sommer. In der Saison kommen wiederum viele Tagesgäste nach Eutin, unter anderem aufgrund der Festspiele. Unterm Strich soll so der Ertrag durch die Parkgebühren gesteigert werden.
Was ebenfalls Geld in die Kasse spülen könnte, sind die bisher freien Parkplätze. 409 Flächen werden aktuell nicht bewirtschaftet, summiert das Gemeindeprüfungsamt. Die Stadt solle darüber beraten, ob für diese eine Gebührenpflicht möglich wäre. Entgegenstehen könnte dieser beispielsweise, wenn es aufgrund von Förderungen Nutzungsbindungen gibt.
Im Fokus stehen dabei unter anderem der Parkplatz in der Bahnhofsstraße, der Heinrich-Westphal-Straße sowie der Elisabethstraße. Hier ist bisher kostenfreies Parken möglich.
Dass eine saisonale Anpassung funktionieren kann, zeigen die Küstenorte. In Timmendorf beispielsweise zahlen Gäste im Sommer am ETC, am Vogelpark oder am Sealife-Parkplatz zwei Euro pro Stunde, im Winter nur die Hälfte. Gleiches gilt in Scharbeutz: Wer zwischen April und Oktober kommt, zahlt in bester Lage zwei Euro und im Winter einen Euro.
Noch weiter geht Fehmarn: Dort kostet das Parken ebenfalls zwei Euro pro Stunde – aber nur von März bis Oktober. Vier Monate des Jahres sind alle Parkflächen kostenfrei nutzbar. Damit will die Stadt die Kaufkraft im Ort erhöhen und Einheimische nicht durch Gebühren vom Innenstadtbesuch abhalten.
Heiligenhafen setzt dagegen auf den meisten Parkplätzen auf eine ganzjährige Gebührenpflicht, die in der Höhe nicht verändert wird. Lediglich auf den Parkplätzen am Seepark und Haus am See auf dem Steinwarder fällt sie zwischen November und Ende März weg. Ebenso Neustadt: Dort werden ganzjährig 1,20 Euro pro Stunde fällig.