Bei elf Radwegen könnte sich das bald ändern. Der Grund: Der Kreis Ostholstein hat Geld aus Kiel bekommen und nimmt die Sache jetzt in die Hand. An sich wäre das die Aufgabe des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr, doch der kommt wegen Personalnot nicht hinterher.
Rund 830.000 Euro hat das Kieler Wirtschaftsministerium dem Kreis Ostholstein zur Verfügung gestellt. Geld, das noch in diesem Jahr in die Verbesserung von Fahrradwegen investiert werden soll. Die Vergabe der Arbeiten läuft zurzeit, denn das Geld muss noch 2024 ausgegeben werden, heißt es in einer Vorlage der Kreisbauverwaltung für die Sitzung des Ausschusses für Natur, Umwelt, Bau und Verkehr am 16. September. 140 Kilometer Radwege gehören dem Kreis Ostholstein. 60 Prozent davon seien in einem schlechten Zustand, heißt es weiter.
Die zwei Meter breiten und neben Bäumen verlaufenden Radwege wiesen diverse Schäden auf, die in der Regel von Wurzeln der noch vorhandenen oder von bereits gefällten Bäumen stammten. Außerdem gebe es Risse im Asphalt und offene Nähte von früheren Reparaturen.
Die Bauverwaltung hat ausgerechnet, dass mit dem Geld aus Kiel rund 4500 Quadratmeter Radwegfläche repariert werden können. Dabei kommen zwei Varianten zum Zug. Die klassische, bei der der alte Asphalt oder das Pflaster aufgenommen, der Untergrund neu aufgebaut und dann graues Betonpflaster verlegt wird. Und eine neue Sonderbauweise in Probebereichen. Dabei wird ein sogenanntes lastverteilendes Kunststoffgitter eingebaut. Risse im Radwegbelag sollen aufgeweitet und neu verfüllt werden. Im Zuge der Sanierung werden zudem Äste zurückgeschnitten und Bankette gemäht.
Passionierte Radfahrer hatten schon lange bemängelt, dass die Radwege in Ostholstein besonders schlecht seien. Dabei ging es nicht nur um Bequemlichkeit beim Radfahren, sondern auch um das Sicherheitsrisiko durch marode Radwege und darum, dass Ostholstein als touristisch geprägter Kreis damit eine schlechte Visitenkarte abgebe.