Übernehmen werden die Aufgabe die SeaTerra GmbH aus Wandlitz in Brandenburg sowie die Bietergemeinschaft „Zukunftslösung für Munitionsbergung im Meer“ (Eggers & Hansataucher). Beiden gelten als Experten im Bereich Kampfmittelentsorgung. Vor der Küste Neustadts und Haffkrugs sollen sie neueste Technologien zur Erkennung und Bergung von Kriegsmunition testen und weiterentwickeln. Ziel ist es, herauszufinden, wie verschiedene Arten an Munition möglichst effizient und schnell geborgen werden können.
Passend dazu gibt es am Dienstag, 18. Juni, ab 19 Uhr eine öffentliche Info-Veranstaltung in der Neustädter Jacob-Lienau-Gemeinschaftsschule. Anwesend sein werden unter anderem der Meeresbeauftragte der Bundesregierung Sebastian Unger sowie Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne).
Dort erhoffen sich Akteure aus der Region wie André Rosinski, Vorstand der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, Antworten. Er will wissen, inwiefern die Bergung Wassersportler beeinflusst, ob es Sperrzonen geben wird und wie gefährlich die Aktion am Grund der Ostsee überhaupt. Er frage sich, ob sich Munition oder Munitionsreste aufgrund der Arbeiten verteilen und an Strände gespült werden könnten.
Die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) bezeichnet die zunächst zu beseitigende Menge als Tropfen auf den heißen Stein. Sie führt aus: „Wenn wir noch länger mit der Bergung warten, könnte das die Lebensqualität von Einheimischen wie Gästen beeinflussen und unser Leben hier und unseren Tourismus nachhaltig schädigen.“ Somit sei die Umsetzung des Projekts eine Erleichterung.
Weiter fordert sie die Länder auf, das Zuständigkeitsgerangel zu beenden und weitere finanzielle Mittel beizusteuern. Ihr Neustädter Amtskollege Mirko Spieckermann (parteilos) ergänzt: „Es ist wichtig und richtig, dass es nun endlich losgeht. Wir werden den Prozess verfolgen und begleiten und uns einbringen, gerade im Hinblick auf unsere Strände.“