Ostholstein. Vom Badeausflug bis zum Cafébesuch: Wer auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, muss all das im Vorwege planen. Wo gibt es barrierefreie Wege, welche Ausflüge sind möglich, welche Unterkunft ist geeignet? Eine Übersicht für den Urlaub an der Ostsee.Rollator oder Rollstuhl leihen: Wer Rollstuhl oder Rollator nicht im Gepäck hat, kann ihn vor Ort ausleihen. Möglich ist das bei Ostsee-Medizintechnik. In den Sanitätshäusern in Heiligenhafen, Oldenburg, Eutin, Timmendorf und auf Fehmarn gibt es spezielle Hilfsmittel. Die Auslieferung erfolgt montags bis freitags. Für einen Rollator werden sechs Euro pro Tag fällig, ein Rollstuhl kostet zehn Euro und ein E-Mobil 27,50 Euro. Hinzu kommt jeweils eine Servicepauschale zwischen 70 und 85 Euro.Auch über die Hilfsmittel-Vermietung gibt es Unterstützung – im Programm ist hier sogar ein Strandrollator mit extra dicken Reifen. Kostenpunkt: 20 Euro pro Tag. Geliefert wird in die meisten Küstenorte Ostholsteins. Ebenfalls die Leihmöglichkeit bietetdas Sanitätshaus Klindwort: Standorte gibt es in Neustadt und Bad Schwartau.Strände und Strandkörbe: Barrierefrei an den Strand: Alle Orte von Niendorf bis Fehmarn haben Strandzugänge, die von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Wer schwimmen möchte: Die DLRG verleiht vom 1. Mai bis 30. September Wasserrollstühle. Zu bekommen sind sie in Scharbeutz, Haffkrug und Sierksdorf, Grömitz,Heiligenhafen sowie in Pelzerhaken.Am Südstrand auf Fehmarnund vorm Grande Beach Café in Scharbeutz stehen zudem barrierefreie Strandkörbe.Hotels: Wer ein Urlaubsdomizil bucht, muss etwas genauer hinschauen. Oft sind Unterkünfte zwar „rollstuhlgerecht“, damit aber noch längst nicht barrierefrei und haben damit beispielsweise keine ebenerdige Dusche. Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (Talb) hat für den Bereich Lübecker Bucht eine Liste mit Unterkünften erstellt, die zur Kategorie „behindertenfreundlich“ gehören . Darunter sind das Hotel Strandkind in Neustadt, der Hof Sierksdorf sowie das Belveder und das Bayside in Scharbeutz.

Aber auch über die gängigen Buchungsportale kann der Filter „barrierefrei“ gesetzt werden, dann tauchen zahlreiche Unterkünfte von Niendorf bis Fehmarn auf. In Grömitz sind etwa das Hotel Strandidyll, der Surf Rescue Club sowie das Carat Hotel barrierefrei. Auch das IFA-Ferienzentrum auf Fehmarn, die Seeloge in Eutin oder das Beach Motel in Heiligenhafen sind barrierefrei.

Innenstädte: Schlechtes Wetter? Dann ab ins Binnenland – zum Beispiel nach Eutin oder Bad Schwartau. Beide Städte haben ihre Marktplätze bereits rollstuhlfreundlich gestaltet. Eutin können Besucher sogar vom Bahnhof bis zur Stadtbucht barrierefrei erkunden. In Bad Schwartau wurde das Kopfsteinpflaster so geebnet, dass bestimmte Wege auch mit Rollator nutzbar sind.Freizeitgestaltung: Ab in den Hansa-Park –das geht auch mit Handicap. Folgende Attraktionen haben dort einen extra Eingang für Rollstuhlfahrer: Blumenmeer-Bootsfahrt, Wellenreiter, Pow-Wow, Schiffschaukel, Koggenfahrt, Flying Orcas und Dr. Livingstone’s Safari-Flug. Viele weitere können genutzt werden, dort können Rollstuhlfahrer den regulären Eingang nutzen. Barrierefrei sind auch der Zoo Arche Noah in Grömitz, das Sealife in Timmendorf und Karls Erlebnis-Dorf in Warnsdorf. Aufs Wasser geht’s – auch für Rollstuhlfahrer – mit der „MS Hanse“ ab Travemünde.Bus, Bahn und Taxi:Wer mit der Bahn anreist, kann sich im Vorfeld bei der Mobilitätszentrale melden. Dann gibt es Unterstützung beim Ausstieg am Zielort. Die Bahnhöfe in Sierksdorf und Neustadt werden aktuell saniert und dabei barrierefrei umgebaut. Wer vor Ort mit dem Bus fahren will, sollte vorher den Fahrplan checken. Dort ist ersichtlich, ob Niederflurbusse eingesetzt werden, die barrierefrei sind. Auch Taxiunternehmen können Rollstühle in speziellen Fahrzeugen mitnehmen. Darunter die Unternehmen Taxi Maring Malente, Grömitz Car und Taxi Lens in Oldenburg und auf Fehmarn.Parken:Wer einen Parkausweis für Schwerbehinderte besitzt, kann nahezu in allen Orten auf extra dafür ausgewiesenen Flächen parken. Das gilt auch für die Parkplätze in Strandnähe.Toiletten:Barrierefreie Toiletten gibt es im ganzen Kreis. Wer die nutzen möchte, benötigt einen bundesweit einheitlichen Euroschlüssel, der für alle Toiletten passt. Verkauft wird er gegen Vorlage des Schwerbehindertenausweises für 26,90 Euro – meist in den Touristeninformationen sowie den Rathäusern. und mwe