Robert Dahls Großvater Karl ist Namensgeber des Unternehmens. Er gründete 1921 einen Obst- und Gemüsehof in Mecklenburg-Vorpommern nahe Rövershagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchtete er mit seiner Familie nach Ostholstein, wo er in großem Umfang Erdbeeren anbaute. Mit den kleinen roten Früchtchen stellte sich rasch Erfolg ein.
Erdbeeren verkauft das Familienunternehmen nach wie vor. „Damit machen wir ein Viertel unseres Umsatzes“, sagt Robert Dahl (53). Im vergangenen Jahr lag der Umsatz nach seinen Angaben bei etwas mehr als 180 Millionen Euro. „2024 wollen wir 200 Millionen Euro erreichen“, sagt Dahl. Den wesentlichen Anteil bringen dieFreizeitparks mit ihren Fahrgeschäften, Restaurantsund Manufakturen ein. Das Unternehmen hat derzeit insgesamt 1000 Fest-Angestellte und rund 3000 Saisonkräfte.An sechs Standorten in Deutschland gibt es mittlerweile ein „Karls Erlebnis-Dorf“: in Warnsdorf (Gemeinde Ratekau), in Rövershagen nahe Rostock, in Zirkow und Koserow (alle Mecklenburg-Vorpommern), in Elstal bei Potsdam (Brandenburg) und in Döbeln (Sachsen). Drei weitere Parks in Loxstedt (Niedersachsen), Oberhausen (NRW) und Plech (Bayern) sollen zwischen 2025 und 2027 fertiggestellt werden.
Undauch in den USA will Robert Dahl künftig vertreten sein. „Das wird ein Riesen-Abenteuer“, ahnt er. Dahl hat vor, in Oxnard (Kalifornien) ein Erlebnis-Dorf bauen zu lassen. „Vor Jahren habe ich in einem Interview mal leichtsinnig gesagt, es wäre toll, wenn es Karls auch in Kalifornien gäbe“, sagt Robert Dahl. „Das hat Axel Stelter, ein Architekt, der lange in Amerika gelebt hat und dann in seine Heimat Rostock zurückgekehrt ist, gelesen. Er hat mich angeschrieben, wir haben Gespräche geführt, und dann hat das Ganze eine eigene Dynamik bekommen.“Rund um die Stadt Oxnard befinden sich riesige Erdbeerplantagen. Das Gelände, auf dem Karls Erlebnis-Dorf entstehen soll, liege direkt am Hafen, sagt Robert Dahl. Daher werde ein Teil der Spielplätze und Attraktionen auch maritimen Bezug haben. Aber natürlich dürften die Karls-Klassiker nicht fehlen: „Es wird eine Erdbeer-Raupe, Kartoffelsack-Rutsche, Traktorbahn und Kletter-Erdbeere geben“, versichert er.
Bedenken, mit den zahlreichen Freizeitparks in den USA nicht mithalten zu können, hat Dahl nicht. „Bei uns muss man keinen Eintritt zahlen. Nur die Fahrten in einigen Fahrgeschäften kosten etwas.“ Andere Aktivitäten wie die Indoor-Spielplätze seien kostenfrei. So sei die Schwelle niedrig, zu Karls zu gehen, findet Dahl: „Man kann auch ohne Geld einen schönen Tag bei uns verbringen.“
Den Erfolg des Unternehmens sieht der 53-Jährige auch in der lockeren Atmosphäre, die in seinen Vergnügungsparks herrsche: „Bei uns gibt es keine nervigen Regeln. Unser Motto lautet Verbote sind bei Karls verboten“, sagt er. „Viele Besucher werden hier auch inspiriert. Wir bauen ja viel mit Abriss-Material, mit alten Ziegelsteinen und Brettern. Das ist nachhaltig, schafft Gemütlichkeit und kommt an.“ Foto: