Im März will der Hauptausschuss eine Entscheidung über den Verkauf treffen. In der jüngsten Sitzung waren die Ansichten dazu gemischt. Antje Lück-Langer vom Bündnis Eutin sprach sich klar für den Verkauf an die Festspiele aus, Reinhard Sohns (Grüne) sah den Charme, dass der Kuhstall saniert wird und die Festspiele künftig die Stühle der neuen Tribüne dort lagern können. Seine Parteikollegin Monika Obieray sorgte sich allerdings, dass die Stadt „ein Sahnegrundstück“ weggebe.
Darauf erwiderte Festspiele-Geschäftsführer Falk Herzog, die Stadt versuche seit 1992, das Areal mit einem Hotel oder einer Jugendherberge zu bebauen. „Und das ist nicht mal in einer Niedrigzinsphase gelungen“, sagte er. An die jahrelangen vergeblichen Bemühungen der Stadt erinnerte auch Simone Handschuck (Fachdienst Zentrale Immobilienwirtschaft). Das Angebot der Festspiele ermögliche es, dass Kulissen, Bestuhlung und Regiecontainer in Sichtweite der Spielstätte gelagert werden könnten, sagte sie. Die Stadt hege zudem die Hoffnung, dass die kleinen Apartments für Künstler, die die Festspiele planen, außerhalb der Saison für Touristen genutzt werden könnten.
Herzog bekräftigte, dass die Festspiele, seit etlichen Jahren Nutzer der Immobilie am Alten Bauhof, den Kuhstall erhalten wollen. „Es muss dringend was gemacht werden. Die provisorischen Fensterelemente gehen kaputt. Es regnet rein.“
Die Mikroapartments für Künstler sollen aber nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, im Obergeschoss eingerichtet werden, berichtet er. Nach einer ersten Sondierung habe der Architekt aus Brandschutzgründen davon abgeraten. Stattdessen ist nun vorgesehen, auf der Freifläche hinter dem Kuhstall „ihm untergeordnete, eingeschossige Gebäude zu errichten. Wir brauchen diese Unterkünfte für unsere Leute im Sommer“, so Herzog, der jedoch keinen Hotelbetrieb aufziehen möchte.