„Das Sturmhochwasser im Oktober, Sturm im November, Sturm im Dezember, dazu Schnee“, zählt Gesine Muus, Leiterin des Timmendorfer Kurbetriebes, die Gründe für die Verzögerungen auf. Vier jeweils zwölf bis 14 Tonnen schwere Stahlsegmente konnten vor allem wegen hoher Wellen noch nicht auf die Pfähle gelegt werden. Die Eröffnungsparty steigt deshalb später: nicht am Freitag, 24. Mai, sondern am Freitag, 20. September.
„Falls die Seebrücke eher fertig wird, veranstalten wir vielleicht ein kleines Soft-Opening“, sagt Gesine Muus. Doch die große Sause, für die 100 000 Euro eingeplant sind, solle nicht in der Hauptsaison gefeiert werden. „Weil auch die Einheimischen von dem Fest etwas haben sollen, und die müssen in der Hauptsaison größtenteils arbeiten“, erklärt Muus.
Ein guter Teil der neuen Seebrücke ist schon begehbar für die, die darauf arbeiten. Die Stahlsegmente führen bis zum höchsten Punkt: sechs Meter über dem Meeresspiegel. Links und rechts von der Lauffläche haben Industriekletterer Netze als Absturzsicherung befestigt. Kragarme ragen nach außen. „Die weiteren Arbeiten sind nachlaufend möglich“, sagt Bauleiter Sebastian Stoll. Während also am äußeren Rand des 430-Meter-Rundlaufs die Segmente gelegt werden, sind weiter zum Land hin bereits der Holzbau – Belag und Sitzmöbel – sowie später die Elektrik für die indirekte Beleuchtung an der Reihe.
Die Begeisterung für die neue Seebrücke ist den Verantwortlichen anzumerken. „Es ist, als baue man den Eiffelturm – nur eben als Brücke“, meint Michael Hasselberg, Tiefbau-Ingenieur der Gemeinde. Trotz des verschobenen Eröffnungstermins wird allerdings der neue Seebrückenvorplatz vermutlich nicht zeitgleich mit der Brücke fertig. „Allein wegen des Beachvolleyball-Turniers und ,Stars am Strand’ ist der Platz für die Arbeiten sechs Wochen lang gesperrt“, sagt Gesine Muus. Der Platz werde deshalb zur Brückeneröffnung provisorisch hergerichtet. Er soll neue Bänke und Liegen, eine Sitzkante und einen sechs Meter hohen, beleuchteten Ring bekommen.