Die Sportstätte an der Wohldstraße mit Eis- und Tennishalle sowie Tennis-Außenplätzen wurde im Oktober 1984 eröffnet. Als sanierungsbedürftig gilt fast alles daran und darin: Kälte-, Lüftungs- und Entfeuchtungsanlage, Heizung, Elektrik, Sanitärbereiche. Bei drei Bürgerentscheiden – 2004, 2017 und 2019 – votierte die Mehrheit der Abstimmenden für die Sanierung des ETC. So beschloss es auch die Gemeindevertretung. Doch die geschätzten Kosten explodierten und lagen im Herbst 2023 bei 14,5 Millionen Euro – für eine abgespeckte Sanierungsvariante.
Vor dieser Ausgabe schrecken offenbar sowohl Kommunalpolitiker als auch der Bürgermeister im wohlhabenden Timmendorfer Strand zurück. Denn auf die Gemeinde kommen andere, gewaltige Aufgaben zu – zum Beispiel ein potenzieller Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule. Deshalb könnte ein privater Investor einsteigen und das ETC im Zusammenhang mit einem Hotel, einer Wohnanlage oder einem anderen Projekt sanieren beziehungsweise abreißen und neu bauen. Darauf einigten sich die Kommunalpolitiker bei einem Workshop vor einigen Tagen. Partheil-Böhnke schließt auch einen Verkauf des ETC-Grundstücks in Timmendorfer Toplage, wenige Hundert Meter vom Strand entfernt, nicht aus.
Eis- und Tennissport sollen am bisherigen Standort unbedingt erhalten bleiben, betont er – diese Bedingung werde vorgegeben. Bis zur Einigung auf einen Investor und dessen Idee, Ausschreibung und Umsetzung können einige Jahre vergehen. In dieser Zeit soll das ETC laufend so weit ertüchtigt werden, dass der Spielbetrieb im Tennis – fünf Hallencourts, fünf Ascheplätze – und auf dem Eis mit dem Eishockey-Regionalligisten CE Timmendorf, dem Eiskunstlauf und dem öffentlichen Eislaufen weitergehen kann. Im Timmendorfer Haushalt 2024 sind für die ETC-Instandhaltung 850.000 Euro eingeplant. Mitte Februar soll der Tourismusausschuss den Maßnahmen in der Tennishalle zustimmen: neuer Bodenbelag, neue Vorhänge und Netze, neue Beleuchtung. Eine Top-Sanierung oder ein Neubau des ETC auf Kosten der Gemeinde werde es aber nicht geben. „Wir haben andere große Projekte vor uns“, so der Bürgermeister. Möglicherweise steht ein Neubau der Gemeinschaftsschule an. „Wir müssen die Frage beantworten, wofür wir unser Geld ausgeben“, erklärt Partheil-Böhnke. „Und bei aller Liebe zum Sport plädiere ich dann doch für die Schule.“.