Mit dem Modulbau hat Ameos den Grundstein für die Erweiterung des Mutter-Kind-Zentrums gelegt. Die offizielle Einweihung ist am Mittwoch mit zahlreichen geladenen Gästen gefeiert worden. „Das ist ein Tag, auf den wir hingefiebert haben“, sagte Stephan Freitag, Regionalgeschäftsführer Ameos Nord. „Es ist einer unserer Schwerpunkte, die Kinder- und Jugendmedizin zu stärken.“
Das Land unterstütze die erforderlichen Baumaßnahmen im Haus, sagte Freitag. Die Klinik habe einen Fördermittelbescheid über 35 Millionen Euro erhalten. Für den Modulbau sei Ameos in Vorleistung gegangen: Er kostet inklusive Ausstattung rund 1,3 Millionen Euro. Versorgt werden können dort Frühgeborene, die ab der 33. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. „Wir wollen den Kleinsten einen guten Start ins Leben ermöglichen“, versicherte Franz Loose, Krankenhausdirektor für Eutin und Middelburg.
Nach Wasserschäden in der Eutiner Klinik 2018 war die Neonatologie zunächst verkleinert und auf der Wochenbettstation untergebracht worden. Später wurde die Spezialabteilung in die Kinderstation integriert, es gab nur zwei Bettchen.
Von der Planung bis zur Umsetzung und dem Aufstellen des Modulbaus für die Neonatologie seien fünf Monate vergangen, berichtete der Krankenhausdirektor. Der Bau besteht aus drei Einzelmodulen mit Pultdach und ist im Erdgeschoss an das Klinikgebäude angedockt. Dorthin soll Anfang kommenden Jahres auch die Kinderstation umziehen. „Damit beides auf einer Ebene liegt“, erläuterte Ameos-Pressesprecherin Susanne Quell-Liedke. Die Wochenbettstation wechsele im Gegenzug in die 2. Etage.
Zur Erweiterung des Mutter-Kind-Zentrums gehört neben dem Ausbau der Neonatologie auch die Erweiterung der Geburtshilfe. „Zurzeit entstehen dort ein fünfter Kreißsaal sowie eine Schwangerenambulanz, die rund um die Uhr besetzt sein wird“, hieß es dazu.
Das Eutiner Krankenhaus verzeichnet immer mehr Geburten: 2023 sind dort bislang 1038 Babys zur Welt gekommen. Ameos erwartet in Zukunft bis zu 800 zusätzliche Geburten aus dem Raum Lübeck. „Wir rechnen damit, dass etwa die Hälfte der Geburten, die bislang im Marienkrankenhaus stattgefunden haben, bei uns stattfinden werden“, hatte Franz Loose bereits im Frühjahr geäußert.
Als „Tausendsassa der Kinder- und Jugendmedizin“ stellte Loose zudem Dr. Markus Flügel vor. Dieser wird ab nächstem Frühjahr die Leitung der Klinik für Pädiatrie übernehmen. Der künftige Chefarzt lobte: „Der Standort Eutin wird gesichert. Hier wird ’was gemacht, nicht nur geredet.“ Er kündigte auch eine Aufstockung des ärztlichen Teams um einen Kinderwirbelsäulen-Spezialisten an.
Einer der geladenen Gäste war Eutins Bürgermeister Sven Radestock (Grüne). Die Erweiterung des Mutter-Kind-Zentrums mit den verbundenen Investitionen wertete er „als Bekenntnis zum Klinikstandort Eutin“. Und das, während andernorts von Krankenhausschließungen oder Angebotseinschränkungen die Rede sei, merkte er an. Radestock sagte: „Sie festigen, erweitern und stärken damit die medizinische Versorgung in Eutin.“