Ein Kinosaal bot den perfekten Rahmen, um auf großer Leinwand und vor anfeuernden Zuschauern auf den Spielkonsolen um den Titel im Fußball-Videospiel „Fifa 23“ und „Mario Kart“ zu spielen. Der Modus: Eins gegen eins, im K.O.-System. „Das ist ein Traum, auf so einem riesigen Bildschirm zu zocken, vor allem Mario Kart, das ist ja ein Kult-Spiel“, sagte Philippus Schäfer, der in der Tischlerei der Diakonie Nord Nord Ost arbeitet. Er holte sich am Ende den zweiten Platz. Julian Jelen wiederum war der strahlende Sieger in „Fifa 23“. „Ich war beim Spielen echt aufgeregt, das war wirklich ein großer Spaß – allein schon dabei zu sein“, so der Mitarbeitende der Kulturakademie der Diakonie Nord Nord Ost.
Das Turnier, für das sich 16 Spieler qualifiziert hatten, folgte auf einen Vorentscheid, bei dem mehr als 60 Werkstattmitarbeitende antraten. „Das war noch mehr, als wir erwartet hatten. Für viele war das Ganze ein echtes Highlight, alle hatten riesigen Spaß und von allen Seiten gab es viele positive Rückmeldungen“, so Sönke Wollentin vom Sportbereich der Diakonie Nord Nord Ost. Auch wenn es kein herkömmlicher Sport ist, habe E-Sport durchaus eine Berechtigung: „Er schult das Reaktionsvermögen und die Feinmotorik. Da gehört schon Können dazu, auf einem guten Niveau zu spielen.“
Der Erfolg des Turniers gibt den Veranstaltenden recht. „Wir werden den E-Sport jetzt bei uns weiter etablieren, sodass er ein regelmäßiger Teil des Angebots für die Werkstattmitarbeitenden wird“, sagt Dennis Grell. Ab Anfang nächsten Jahres können sie sich an den Konsolen immer wieder neu beweisen – und vor allem Spaß haben.
Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung, die in den Werkstätten der Diakonie Nord Nord Ost arbeiten, können sich in unterschiedlichen Sportarten ausprobieren. So bietet der Sportbereich zum Beispiel Tischtennis, Fußball und Schwimmen an. Unter anderem geht es darum, sie zu fördern und zu fordern – und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung voranzubringen.