Lübeck.
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ie vergangenen Gebührenerhöhungen haben den Lübecker Wochenmärkten offenbar nicht geschadet. Das geht aus einem Bericht der Lübecker Verwaltung im Wirtschaftsausschuss hervor. 2022 waren die Kosten je Frontmeter auf 3,40 Euro für Dauerhändler und vier Euro für Händler gestiegen, die nur eine Zulassung für einen Tag haben. 2023 mussten Dauerhändler 4,01 Euro zahlen, Tageshändler 4,66 Euro. Für 2024 kalkuliert die Stadt mit vier Euro für Dauerhändler und 4,98 Euro für Tageshändler. Letztere verursachen mehr personellen Aufwand. Deswegen müssen sie deutlich tiefer in die Tasche greifen.Die Zahl der Stände ist im Vergleich zum Boom-Jahr 2021 gesunken. Dieses Zwischenhoch habe jedoch mit der Pandemie zu tun gehabt, erläuterte Björn Bär vom Bereich Liegenschaften der Stadt den Politikern. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stehen die Wochenmärkte besser da. 2023 wurden 75 624 Frontmeter verkauft (2019: 71 065). 2021 lag die Zahl bei 87 324. Die Händler, die nicht mehr vertreten sind, hätten sich laut Bär zumeist nicht wegen der Gebühren zurückgezogen, sondern wegen Krankheit, Rente oder Personalproblemen.
Keinen Wochenmarkt gibt es seit 2022 in Buntekuh mehr. Die Händler waren zum Luv-Center abgewandert.„
Es hat eine deutliche Zunahme an Dauerhändlern gegeben“, erläuterte Bär. Mit ihnen kann die Stadt besser planen als mit Tageshändlern. Die Quote hat sich beständig erhöht von 61 Prozent im Jahr 2020 auf 80 Prozent im Jahr 2023. Die Einnahmen aus den Wochenmärkten sind von 160 607 Euro in 2019 deutlich gestiegen auf 312 000 Euro im Jahr 2023. „Wir wollen die Märkte modernisieren und an der Aufenthaltsqualität arbeiten“, sagte Wirtschaftssenatorin Pia Steinrücke (SPD) im Ausschuss. Klaus Puschaddel (CDU) regte an, die Öffnungszeiten zu verändern. „Morgens können viele nicht einkaufen.“ Das sei mit den Händlern bereits besprochen worden, sagte Bär. Das Problem sei, dass viele Händler bereits nachts um ein Uhr zum Großmarkt starten und deswegen nicht so spät öffnen möchten. „Die Stadt fände die Idee gut.“
Die Verwaltung arbeitet derzeit an der Digitalisierung der Frontmeter-Vergabe und der Stromversorgung. Am Brink sind neue Fahrradständer gebaut und die Beleuchtung modernisiert worden. In Schlutup entstehen ebenfalls neue Fahrradständer.
hvs