Mitte September sind die 60 Kinder bereits eingezogen. Jetzt folgte die offizielle Einweihung der Kita, deren Träger der Kinderschutzbund ist. „Wir sind sehr dankbar, dass es nun endlich soweit ist, und alle sind bisher ganz begeistert“, sagt Kita-Leiterin Sandra Tyborowski, die sich direkt über ein praktisches Geschenk von Bürgermeister Sven Radestock (Grüne) freuen durfte. Denn er hatte einen ganzen Bollerwagen voller Spiele dabei.
Zum Spielen gibt es in der nagelneuen Kita reichlich Platz. Genau genommen 950 Quadratmeter. Die beiden Gruppen der Ü3-Jährigen finden im Obergeschoss ihre Räume. Zusätzlich zu Bewegungsräumen und einer Lernwerkstatt gibt es dort auch ein Atelier und einen Theaterraum mit Bühne und Tribüne. Außerdem lote man derzeit die Zusammenarbeit mit den Festspielen aus. Drei Millionen Euro hat der Neubau gekostet, der zudem noch eine Ausbaureserve für eine weitere Gruppe mit 15 Kindern vorhält. Mit einer Spende von 500 000 Euro unterstützen Kay und Dörte Cornils den Bau. Ihnen dankte Heidi Feilke, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Eutin, aber nicht nur für die finanzielle Hilfe, sondern auch für persönlichen Rat und Unterstützung. „Außerdem haben uns viele Firmen unentgeltlich unterstützt, und wir haben Sachspenden erhalten“, sagt Heidi Feilke. Denn das Projekt habe den Kinderschutzbund einiges an Mut gekostet. Umso mehr sei man nun mit Stolz erfüllt, wenn man das fertige Ergebnis sehe, das sich perfekt in die historische Kulisse einfüge.Mehr Kita-Plätze kann auch die Gemeinde Ratekau ab März 2024 anbieten. Gerade haben die Verantwortlichen Richtfest am Erweiterungsbau des Kommunalen Kinderhauses in Pansdorf gefeiert. Dort werden künftig 30 weitere Kinder in zwei altersgemischten Gruppen betreut. Derzeit besuchen bereits 79 Kinder die Einrichtung in der Eutiner Straße.„Ich freue mich besonders, dass das Ganze so schnell gegangen ist“, sagte Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller (parteilos). Erst vor einem Jahr seien die Pläne für die Erweiterung im Bauausschuss vorgestellt worden, „und jetzt stehen wir hier schon beim Richtfest“. Die Gemeinde investiert 1,5 Millionen Euro in den Ausbau der Kita, deren Größe um 280 Quadratmeter auf dann 1000 Quadratmeter wächst. „Das ist viel Geld, aber wir wollen keine Abstriche bei Qualität und Funktionalität machen“, sagte der Bürgermeister.
Mit den 30 neuen Plätzen gebe es in der Gemeinde 643 Kita-Plätze, berichtete Keller, „und fast die Hälfte davon ist in unserer eigenen Trägerschaft“. Die Gemeinde Ratekau wachse stetig, erläuterte er. „Junge Familien ziehen vermehrt in ältere Häuser, hinzu kommen Nachverdichtung und Neubauten.“ Damit stiegen die Bedarfszahlen, „besonders im U3-Bereich – die Kundschaft wird also immer jünger“. Viele Kinder in der Gemeinde seien wünschenswert, führte Keller aus, „aber unser Anspruch ist auch, für jedes Kind einen Betreuungsplatz anbieten zu können“.Die Nachfrage ist weiterhin groß, die 30 neuen Plätze im Kommunalen Kinderhaus seien bereits vergeben, berichtete Einrichtungsleiterin Nadine Lange. „Wir haben auch schon eine Warteliste“, sagt sie. Mit derlei Sorgen müssen sich die aktuellen Nutzer der Kita nicht beschäftigen: Die Mädchen und Jungen tobten unbeeindruckt vom Richtfest rund um ihre Spielhäuser.