Das Eutiner Immobilienunternehmen Hahn und Müller will das Areal wiederbeleben. Zusammen mit dem Architekten Stefan Fleischhaker stellten Thies Hahn und Tjark Müller kürzlich in der Dorfschaftsversammlung ihre Ideen für ein Neubauprojekt auf dem markanten Seegrundstück vor. Dieser erste Entwurf sieht vor, das blockhausähnliche Restaurant und das kastenförmige Hotel abzureißen. Anstelle dieser beiden maroden Gebäudekomplexe, die im Laufe der Jahrzehnte immer wieder umgebaut wurden, sollen drei Baukörper entstehen.
In den beiden Villen, die im Bereich des jetzigen Bettenhauses geplant seien, könnten 25 Wohneinheiten geschaffen werden, erklärte Fleischhaker. Als „Wohnungsmix“ angedacht seien auf je drei Geschossen insgesamt fünf Zweizimmer-, 13 Dreizimmer- und sieben Vierzimmerwohnungen.
In dem dritten Gebäude, das anstelle des heutigen Restaurants gebaut würde, sollte wieder ein gastronomischer Betrieb einziehen. Und im Obergeschoss könnten fünf Ferienwohnungen ausgewiesen werden. Mit diesem Konzept könne man auch zumindest zum Teil die jetzt vorgeschriebene Vorgabe einer touristischen Nutzung des Geländes erfüllen, erläuterte Fleischhaker. Ein Wachküssen des im Dornröschenschlaf liegenden Fährhaus-Ensembles schloss Hahn aus. „Ein zeitgemäßer Hotelbetrieb ist auf dieser Fläche nicht mehr wirtschaftlich darstellbar“, sagte er. Aus diesem Grund sei man auf die kleine Lösung mit Gastronomie und Ferienwohnungen einerseits und dauerhaftem Wohnen andererseits gekommen.
Fleischhaker warb mit zwei weiteren Punkten für den Entwurf. „Die Stärke des Konzeptes ist, dass sich der Blick auf das Wasser verbessert und der öffentlich zugängliche Bootssteg wiederhergestellt wird“, sagte der Architekt. Auf Nachfrage versicherte er, dass nicht angedacht werde, „den Zugang zum See zu sperren oder gar zu verbauen“.
Zudem würden durch die Anordnung der drei Baukörper neue Sichtachsen geschaffen. Und auch zwischen den beiden Wohnhäusern und dem See solle der Uferstreifen frei zugänglich bleiben, sodass die Menschen künftig deutlich mehr Möglichkeiten bekämen, den See zu sehen und aus nächster Nähe zu erleben.
Als Knackpunkt in der anschließenden Diskussion in der Dorfschaftsversammlung erwies sich die Frage nach den Parkplätzen. Laut Skizze wäre für jede Wohnung ein eigener Stellplatz vorhanden. Hinzu kämen fünf weitere Stellplätze, von denen drei für die Gastronomie vorgesehen seien. „Das reicht ja nicht einmal für die Mitarbeiter. Wo sollen denn die Gäste stehen“, fragte eine Anwohnerin.
Und ein Anwohner merkte an, dass die meisten größeren Haushalte mehr als ein Auto besäßen. „Die Stellplätze reichen vielleicht nach Bausatzung aus, aber wir Sielbecker sehen die Realität“, sagte er. Hintergrund der Frage sei, dass schon jetzt die Eutiner Straße oft zugeparkt werde.
Fleischhaker betonte, dass man bei der Projektentwicklung noch am Anfang stehe. „Nehmen Sie das Bild nicht im Detail, sondern sehen Sie es als Diskussionsgrundlage.“ Für die Stellplatzproblematik werde man sicher eine kreative Lösung finden. Gemessen an den weiteren Kommentaren schienen diese Vorstellungen bei der Mehrheit der knapp 50 Zuhörer gut anzukommen. „Ich habe den Eindruck einer sehr positiven Stimmung“, sagte Bürgermeister Sven Radestock.