Messergewalt nimmt auch in Ostholstein zu
Polizei setzt auf Prävention – Aktion bei Großveranstaltungen geplant

ostholstein. Seit Jahresbeginn schaut die Polizei in Schleswig-Holstein bei Messern ganz genau hin. Statistisch wird bei jedem Fall und jedem Tatverdächtigen erfasst, ob die Stichwaffe eingesetzt oder mitgeführt wurde. Denn die Messergewalt im Land hat zugenommen, Prävention wird ein immer größeres Thema. Nicht nur im Kieler Innen­ausschuss am 5. November, sondern auch in Ostholstein.

Zwar gibt es für 2025 noch keine Auswertungen, aber die der Vorjahre zeigen, dass das Problem wächst. Die Polizei teilte mit: 2022 gab es 40 Messerangriffe im Landkreis. 2024 waren es bereits 69. Rund 63 Prozent entfielen im letzten Jahr davon auf Nötigungs- und Bedrohungsdelikte, etwa 37 Prozent auf Straftaten wie Körperverletzungen und Raub. 58 Fälle konnte die Polizei mittlerweile aufklären. Mehr als 85 Prozent der Tatverdächtigen waren laut Polizei „männlich“ und 67 Prozent „erwachsen“. In 19 Fällen war Alkohol im Spiel. Damit die Zahlen schnell wieder sinken, setzen die Behörden verstärkt auf Info-Kampagnen, etwa an Schulen werden Messerkriminalität und -verbote regelmäßig angesprochen. Zudem soll bald die ähnliche Aktion „Kein Ort für Messer“ insbesondere bei Großveranstaltungen durchgeführt werden.

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