Gesundheits-tipp
Kortison in niedriger Dosis: Weniger Risiko, als viele denken

Kortison hilft bei Rheuma, Asthma oder Neurodermitis gegen Entzündungen. Viele Menschen sorgen sich jedoch vor Nebenwirkungen.

Eine aktuelle Studie zeigt: In niedriger Dosierung ist Kortison oft auch bei längerer Anwendung gut verträglich.

Wann wird Kortison
eingesetzt?Kortison dämpft gezielt Entzündungsreaktionen in Ihrem Körper. Dadurch kann es Ihr Immunsystem beeinflussen. Ärztinnen und Ärzte setzen es bei verschiedenen Erkrankungen ein:
- Rheumatoide Arthritis (chronische Gelenkentzündung)
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Entzündliche Hauterkrankungen wie Ekzeme, Neurodermitis oder Schuppenflechte
- Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD (chronische Lungenkrankheit)
- Akuter Tinnitus und AllergienNeue Studiendaten geben Entwarnung: Lange fehlten verlässliche Daten zur Langzeitanwendung von niedrig dosiertem Kortison. Die Berliner Charité hat nun eine größere Untersuchung bei rheumatoider Arthritis durchgeführt. Das Ergebnis:

Häufig befürchtete Nebenwirkungen wie Bluthochdruck oder starke Gewichtszunahme treten unter niedriger Dosierung selten auf.

Die Forschenden betonen: Schwere Nebenwirkungen gelten vor allem für hohe Dosen. In der untersuchten niedrigen Dosierung zeigten sich keine schwerwiegenden Veränderungen.

Wie wird Kortison
angewendet?Lokale Anwendung: Kortison-Cremes, Asthmasprays oder Augentropfen wirken direkt am Ort der Entzündung. Dabei gelangt kaum Wirkstoff ins Blut. Dadurch ist das Risiko für Nebenwirkungen im gesamten Körper gering.
Systemische Anwendung:
Kortison-Tabletten verteilen sich im ganzen Körper. Bei längerer oder höher dosierter Einnahme können unerwünschte Wirkungen auftreten.

Deshalb sind regelmäßige Kontrollen wichtig: Ihr Arzt oder Ihre Ärztin prüft Blutdruck, Blutzucker und Knochendichte. So lassen sich mögliche Risiken frühzeitig erkennen.

Kortison richtig absetzen: Kortison beeinflusst die körpereigene Hormonproduktion. Ihr Körper drosselt während der Behandlung die eigene Kortisol-Bildung. Ein abruptes Absetzen kann dann zu Kortisol-Mangel führen. Mögliche Folgen sind Schwäche, Kreislaufprobleme oder ein Rückfall der Entzündung.Wann ist schrittweises
Absetzen nötig?Kurzzeitige Anwendung (bis zu 1 Woche): Die Behandlung kann auch bei höheren Dosen meist ohne Ausschleichen beendet werden.
Längere Anwendung (ab ca. 2 bis 3 Wochen):
Die Dosis sollte schrittweise reduziert werden – besonders bei Tabletten. Ihr Körper braucht Zeit, um die eigene Hormonproduktion wieder hochzufahren.Fazit: Kortison bleibt ein wichtiges Mittel bei chronischen Entzündungen. Die Studienergebnisse der Charité zeigen: In niedriger Dosierung ist Kortison deutlich besser verträglich als lange angenommen wurde.

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