Fünf Projekte listet die Stadt für das kommende Jahr in einem Bericht an die Kommunalpolitiker auf. Bei ihnen besteht dringender Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherheit sicherzustellen. Bei allen genannten Vorhaben müssen Frostschäden beseitigt werden.
Die Stadt nennt dabei den Knoten Friedhofsallee/Krempelsdorfer Allee/Stockelsdorfer Straße (300.000 Euro), den Knoten Moislinger Allee/Buntekuhweg (150.000 Euro), Fackenburger Allee (300.000 Euro), Bei der Lohmühle (400.000 Euro) und Ziegelteller (280.000 Euro). Hinzu kommen Bauarbeiten, die bereits begonnen wurden. Dazu zählt die Erstellung des Radschnellwegs an der Ratzeburger Allee oder der Umbau der Beckergrube.
Sollte es die finanzielle Lage zulassen, will die Stadt ab 2027 wieder größere Sanierungsarbeiten ausführen lassen. Als betroffene Straßen nennt die Verwaltung Kronsforder Allee, Fackenburger Allee, Dummersdorfer Straße, Heiweg, Beethovenstraße, Dornbreite, Forstmeisterweg und Edelsteinstraße. Eine feste Reihenfolge gibt es dafür nicht. Zum jeweiligen Umfang hat sich die Bauverwaltung noch nicht geäußert.
Was passiert mitEine weitere größere Baustelle ist an der Travemünder Allee in Sicht. Die Sandbergbrücke ist marode. Die Stadt hat dort ein Gerüst aufstellen lassen, um den Verkehr vor herabfallenden Betonteilen zu schützen. Dieses Projekt steht allerdings nicht in der Sanierungsliste der Stadt, weil es sich faktisch um einen Neubau handelt.
Noch ist allerdings nicht entschieden, was dort wann passieren wird. Debattiert werden Pläne für eine Kreuzung oder einen Ersatz der Brücke. Die Stadt kündigte im Bauausschuss an, der Politik einen Bericht dazu vorlegen zu wollen. Dann müssen die Fraktionen entscheiden, wie es dort weitergehen soll. „Wir machen uns Sorgen“, sagte Ulrich Brock (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses, in der jüngsten Debatte. „Wir auch“, antwortete Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos). Sie sehe einen hohen Handlungsdruck. Allerdings seien die Planungskapazitäten der Stadt aufgrund der Personallage begrenzt.
Zehn Millionen Euro pro Jahr für Lübecks Straßen
Für die Jahre 2021 bis 2025 hatte die Verwaltung einen Masterplan Straßen aufgelegt. Mit zehn Millionen Euro pro Jahr wurden Fahrbahnen auf Vordermann gebracht, zum Beispiel die Geniner Straße, die Schwartauer Landstraße oder die Einsiedelstraße. Mit dem Masterplan habe die Stadt bei den Hauptstraßen Verschlechterungen aufhalten können, sagte Joanna Hagen im Ausschuss. „Bei den Nebenstraßen konnten wir sogar leichte Verbesserungen erreichen.“
Die Stadt hat errechnet, wie viel Geld notwendig wäre, um alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen in Lübeck umzusetzen. Für die Hauptstraßen kam sie dabei auf einen Wert von 68 Millionen Euro, für die Nebenstraßen sind es 35 Millionen.
„Um den Verfall der Straßen aufzuhalten und abzubauen, ist ein jährliches festes Budget von mindestens zwölf Millionen Euro erforderlich, welches ab dem Haushaltsjahr 2027 benötigt würde“, schreibt die Stadtverwaltung. Das wären zwei Millionen Euro mehr als bislang. „Eine kontinuierliche Arbeit an der Infrastruktur ist wichtig“, sagte Joanna Hagen. „Sonst laufen wir den Maßnahmen wieder hinterher.“