Geld vom Land: Diese Städte und Gemeinden bekommen Millionen
Fehmarn und Eutin profitieren am meisten von der Städtebauförderung.

Die Hochhäuser sind das markante Erkennungsmerkmal für den Südstrand Burgtiefe auf Fehmarn. Einst nach den Ideen des Architekten Arne Jacobsen erbaut, sollen sie und die anderen denkmalgeschützten Ensembles saniert werden.Foto: Gäbler (LN-Archiv)
ostholstein. Drei Millionen Euro für Fehmarn, 2,1 Millionen für Eutin, aber nur 30.000 Euro für Ahrensbök: Das Kieler Innenministerium hat mitgeteilt, welche Zuschüsse in diesem Jahr für die Städtebauförderung fließen. 41 Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein bekommen insgesamt 70,1 Millionen Euro. In Ostholstein profitieren Fehmarn (sechs Millionen Euro), Bad Schwartau (540.000 Euro), Eutin (2,1 Millionen Euro), Heiligenhafen (975.000 Euro) und Lensahn (990.000 Euro) am meisten vom Geldsegen aus Kiel. Ahrensbök muss sich mit mageren 30.000 Euro zufriedengeben.Der Umbau des historischen Stadtkerns ist in Eutin eine Langzeitaufgabe, die bald in die nächste Runde geht. Dafür erhält die Stadt seit Jahren Mittel aus der Städtebauförderung. Die 2,1 Millionen Euro, die dieses Jahr bewilligt wurden, fließen in das Projekt Stolbergstraße/Lübecker Straße.Bereits 2024 waren 1,9 Millionen Euro dafür in Aussicht gestellt worden.

„Die Sanierungsmaßnahme wird aktuell in unserem Fachbereich Bürgerservice, Bauen, Stadtentwicklung und Tourismus geplant und vorbereitet. Entsprechende Ausschreibungen sind in der Vorbereitung. Stand heute könnte voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 ein Maßnahmenbeginn erfolgen“, teilt Stadtsprecherin Kerstin Stein-Schmidt dazu mit.

Auch die Sanierung der Arne-Jacobsen-Siedlung in Burgtiefe auf Fehmarn wird bereits seit Jahren bezuschusst. Das vom weltbekannten Architekten Arne Jacobsen errichtete Ensemble wird auch in diesem Jahr wieder bedacht. Drei Millionen Euro erhält Fehmarn dafür, die höchste Summe, die nach Ostholstein fließt. Ausgegeben werden muss das Geld binnen der nächsten sieben Jahre. Das Sanierungsgebiet „Burgtiefe, Fehmarn“ gibt es nach Auskunft von Mandy Cronauge vom Fachbereich Bauen und Häfen der Stadt Fehmarn bereits seit 2017. Es läuft noch bis 2032. Unter anderem mit den jetzt bewilligten und künftigen Mitteln sollen noch eine Reihe von Vorhaben finanziert werden, unter anderem die denkmalgerechte Sanierung des Meerwasserwellenbades Fehmare, der Ausbau des Radrundweges, die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses des Gastes. Zudem soll die Burgruine Glambek attraktiver gemacht werden.

Bad Schwartau wird sein Geld in eine wichtige Straßensanierung stecken. Nach Angaben von Bürgermeisterin Katrin Engeln (Grüne) wird der Stockelsdorfer Weg ausgebaut. Der ist in einem desolaten Zustand. Und die Planungen dafür sind am fortgeschrittensten.

Dass Ahrensbök nur 30.000 Euro bekommt, hat einen guten Grund. „Das ist eine pauschalisierte Erstattung, weil wir überhaupt im Programm drin sind“, sagt Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos). Die Gemeinde habe Zuschüsse für einige Projekte beantragt und rechnet mit höheren Zuschüssen bei den kommenden Ausschüttungen. Wichtigstes Vorhaben in Ahrensbök ist der Abriss und Neubau der Arnesbokenhalle.Die sanierungsbedürftige Halle soll durch eine neue ersetzt werden. Das soll nur unwesentlich teurer sein als eine Sanierung. Weiterer Vorteil: Beim Neubau kann Ahrensbök mit 66 Prozent aus dem Städtebauförderungsprogramm rechnen. Laut früheren Schätzungen soll die Sanierung etwa 5,6 Millionen Euro kosten, ein Neubau 6,4 Millionen. 66 Prozent der Baukosten könnten aus dem Programm der Städtebauförderung kommen, wenn das Land das nächste Mal das Füllhorn ausschüttet. Die Städtebauförderung existiert unabhängig vom Infrastruktur-Sondervermögender Bundesregierung. Peyronnet
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