Fischsterben an der Ostseeküste
Massenweise Tiere angeschwemmt – Der Grund ist akuter Sauerstoffmangel

Tote Plattfische liegen am Strand, aber auch an der Wasseroberfläche gibt es zahlreiche leblose Tiere.Foto: Eva Stueben, hfr
Ostholstein. Dieser Anblick ist schon beunruhigend. Plattfische wie Schollen und Flundern liegen tot am Strand von Timmendorf. Auch auf dem Wasser treiben kopfüber massenweise leblose Brassen und Aale.

Spaziergänger an der Ostseeküste sind entsprechend verunsichert. Reihenweise haben sich bereits seit Dienstag besorgte Menschen bei der Wasserschutzpolizei (Wapo) gemeldet. Betroffen ist der gesamte Bereich der Neustädter Bucht – mit dem Schwerpunkt Timmendorfer Strand.

Die Wapo hat umgehend das Landesamt für Umwelt und die Fischereibehörde informiert. Nach LN-Informationen wurden von den Behörden Sauerstoffmessungen vorgenommen und Wasserproben gezogen. Das Ergebnis: Akuter Sauerstoffmangel.

Für Fischer Peter Dietze aus Niendorf kein Grund zur Beunruhigung: „Das kommt immer mal wieder vor.“ Der Mangel an Sauerstoff ist laut Christopher Zimmermann, Direktor des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, auf die starken Westwinde der letzten Tage zurückzuführen.

„Der Mechanismus ist inzwischen ziemlich gut verstanden: Starke ablandige Winde vertreiben das Oberflächenwasser weg von der Küste, es strömt Wasser aus größerer Tiefe nach und an die Oberfläche. Dieses Wasser ist leider in der zweiten Jahreshälfte inzwischen sauerstoffarm oder sogar sauerstofffrei, und die in dem Gebiet lebenden Fische können nicht schnell genug fliehen und ersticken“, erklärt Zimmermann.

Bei westlichen Winden treten diese Ereignisse vor allem in der Lübecker, Kieler und Eckernförder Bucht auf, aus Mecklenburg-Vorpommern gibt es solche Ereignisse dagegen vor allem bei starken südlichen Winden.

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