Das Motto lautet
„Hilfe zur Selbsthilfe“Sogenannte Bürgerkoordinatorinnen und Bürgerkoordinatoren sprechen mit den Beteiligten über das Problem und unterstützen sie dabei, eine Lösung zu finden. Das Motto lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“. Mehr als 70 Mal waren die Experten seit dem Start im Einsatz.Zwei Bürgerkoordinatoren hat die Lebenshilfe vom Vorgänger übernommen. Bis November vergangenen Jahres wurden in dreitägigen Schulungen 15 weitere ausgebildet. Der gemeinnützige Verein registrierte bislang 21 Anfragen. Davon wurden nur acht Verfahren begonnen, fünf sind mittlerweile komplett abgeschlossen.Eine interessante Quote, die aber vor allem zeige, erklärt Hensel, dass aus unterschiedlichsten Gründen das Format dann doch nicht nötig gewesen sei. Mitunter, weil sich zuvor eine Lösung fand.
Braucht es besondere Voraussetzungen oder Vorbildung, um sich als Bürgerkoordinator zu engagieren, deren Aufwand mit 35 Euro in der Stunde vom Kreis vergütet wird? Nein, sagt Hensel, „eigentlich sind Interessierte aus unterschiedlichen Berufsgruppen wünschenswert“. Die Gespräche sollten vor allem „neutral“ begleitet werden. Im Team, das in der Region unterwegs ist, seien mittlerweile zwar auch Pädagogen, aber auch Selbstständige und Juristen machen mit. Vor allem Lebenserfahrung sei ein wichtiger Faktor. 60 Prozent sind laut Hensel Frauen, 40 Prozent Männer.Wichtig sei, sagt Hensel, dass „ausschließlich die Familie entscheidet, wer teilnimmt“. Gäste, wie etwa Nachbarn, Lehrer oder Freunde, werden zunächst separat befragt. Dann werden sie intensiver eingebunden und dürfen auf Einladung auch in der größeren Runde dabei sein. Gibt es regionale Schwerpunkte für das Angebot? Hensel: „Die meisten Anfragen kommen aus Bad Schwartau, Timmendorfer Strand und Eutin.“ Die Koordinatoren-Gruppe wiederum trifft sich zwei- bis drei Mal im Jahr zum Austausch. Auswertungsgespräche und Falldokumentationen sind Standard. Bei Interesse folgt auf den Familien- der Folgerat, der ebenfalls freiwillig ist. Überwiegend finden diese Treffen in den Wochen oder Monaten statt, wenn ein Hebel fürs Problem der Familie gefunden ist. Mit dem Folgerat wird überprüft, ob der gefundene Lösungsansatz wirkt.
Kann es vorkommen, dass kein Budget mehr für die Beratungsleistung in Ostholstein da ist? Laut Sascha Hensel kann das nicht passieren. „Alle Anfragen, die bei uns ankommen und die ich als Familienratskoordinator, als fachlich sinnvoll und geeignet für einen Familienrat befinde, werden vom Kreis finanziert.“