Der Hanseatische Hof wird entkernt
In dem Gebäudekomplex in St. Lorenz Nord entstehen bis zu 200 Wohnungen – Erste Arbeiten an dem ehemaligen Hotel sind angelaufen.

Ein hoher Bauzaun umgibt seit Kurzem das gesamte Gelände des Hanseatischen Hofs in Lübeck. Erste Arbeiten für die geplanten Umbauten sind angelaufen.Foto: Oliver Pries
Lübeck. Die Bauzäune aus Holz sind gut zwei Meter hoch. Sie umranden das gesamte Areal des Hanseatischen Hofs von der Ritterstraße bis zur Trappenstraße. Was hinter den Zäunen passiert, ist unklar. Fakt ist nur: Das gesamte Gebäudeensemble soll umgebaut werden. Welchen Fortschritt der Umbau macht, lässt das zuständige Projektbüro aber nahezu unbeantwortet.

Der Hanseatische Hof in St. Lorenz Nord ist eine feste Größe im Quartier. Der Unternehmer Heinz Besser baute das Ursprungsgebäude 1994 eigentlich als Seniorenheim, später erweiterte er das Gebäude um viele Anbauten. Der Hanseatische Hof war ein Hotel mit Schwimmbad und Spa, es gab Restaurants, Kongresse und Bälle fanden statt. Nach dem Tode Bessers im Dezember 2017 aber war die Zukunft des Gebäudeensembles ungewiss. 2020 verkaufte die Heinz-Besser-Stiftung den Komplex schließlich an einen Investor aus Köln.

Immer neue Eigentümer schmiedeten immer neue Pläne mit den Gebäuden. 2022 schloss das Hotel, später eröffnete es wieder - um dann wieder zu schließen. Später war die Rede davon, das Hotels in Micro-Appartements umzuwandeln.

Im vergangenen Jahr wurde der Hanseatische Hof wieder verkauft. Dieses Mal erhielt eine norddeutsche Familienstiftung den Zuschlag. Wer genau der neue Eigentümer des Ensembles ist, bleibt unklar. Nach Angaben des Vorbesitzers, der Revitalis Development GmbH, sei über die neuen Besitzverhältnisse Stillschweigen vereinbart worden.

Klar ist nur: Auf dem rund 8500 Quadratmeter großen Grundstück sollen rund 200 Wohnungen auf vier Etagen entstehen. Das teilt der Projektentwickler, die Kölner Bauwens GmbH, mit. Und: Das Projekt hat einen neuen Namen. Es heißt nun „Hansehöfe“.

„Das Wohnkonzept umfasst möblierte und unmöblierte Wohnungen, die durch zusätzliche Serviceleistungen wie eine Bewohner-App, Concierge- und Hausmeisterdienste ergänzt werden„, erklärt Bauwens. Noch aber befände sich das Projekt in einer “sehr frühen Planungsphase“, so das Unternehmen auf LN-Nachfrage.

In den kommenden Wochen sollen aber Entkernungsarbeiten beginnen. Diese fänden überwiegend im Inneren der Gebäude statt, so Bauwens. Im weiteren Jahresverlauf sollen einzelne Gebäudeteile der ehemaligen Hotelanlage zurückgebaut werden, erklärt das Unternehmen. Grundsätzlich sei es aber das Ziel, so viel der vorhandenen Bausubstanz wie möglich zu erhalten. op
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