Im Sommer steigen nicht nur die Temperaturen. In den warmen Monaten des Jahres wächst auch die Infektionsgefahr mit Legionellen. Denn: die Bakterien gedeihen besonders gut in warmem Wasser von 25 bis 45 Grad. Erst ab 60 Grad sterben sie ab. Genau deswegen sollten Verbraucher, die Energiekosten besonders während ihrer Urlaubszeit sparen wollen, nicht ihre Hauswassertemperatur drosseln. Denn die Bakterien gelangen durch das Einatmen feinster Wassertröpfchen in die Lunge, zum Beispiel beim Duschen“, sagt AOK-Medizinerin Dr. Katja Schwarzenhölzer. Das Trinken von Legionellenhaltigem Wasser ist in der Regel dagegen ungefährlich, da die Bakterien im Magen von der Magensäure abgetötet werden. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einer schwachen Immunabwehr, bestimmten chronischen Krankheiten sowie ältere Menschen. Die Bakterien übertragen sich nicht von Mensch zu Mensch, Betroffene sind also nicht ansteckend.
Eine Infektion mit Legionellen kann unterschiedliche Erkrankungen auslösen. Die Legionärskrankheit mit Pneumonie ist eine Form der Lungenentzündung. Das Pontiac-Fieber ist eine milde Verlaufsform der Legionelleninfektion, die ohne Lungenentzündung einhergeht. In einigen Fällen können Legionellen auch zu einem Harnwegsinfekt führen.
Der beste Schutz gegen eine unerwünschte Vermehrung von Legionellen ist eine ganzjährig ausreichend hohe Wassertemperatur des Trinkwassers. Bei einem Haus mit zentraler Wassererwärmung und zentralem Warmwasser-Speicher sollte die Regler-Temperatur am Trinkwasser-Erwärmer auf mindestens 60 Grad Celsius eingestellt sein. Bei Wassertemperaturen oberhalb von 55 Grad Celsius wird das Legionellenwachstum wirksam gehemmt, oberhalb von 60 Grad Celsius sterben die Keime ab. Legionellen können auch in kaltem Wasser vorkommen, vermehren sich bei weniger als 20 Grad Celsius jedoch nicht nennenswert.