Was über Monate hinweg vorbereitet und angekündigt wurde, wird jetzt Realität. „Dieser Abschied bewegt viele Menschen in unserer Gemeinde“, sagt Chelen Jonas, die für die Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrei Zu den Lübecker Märtyrern verantwortlich ist. Seit 2016 ist Maria Königin eine Filialkirche unter dem Dach der damals neu gegründeten Pfarrgemeinde Zu den Lübecker Märtyrern, zu der insgesamt elf Pfarrkirchen gehören.
Maria Königin war über Jahrzehnte hinweg ein Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und der persönlichen Lebensgeschichten. Hier fanden Taufen, Hochzeiten, Beisetzungen und Gottesdienste statt. Viele Menschen verbinden mit der Kirche persönliche Erinnerungen und spirituelle Erfahrungen.
Unter dem Titel „Abschied ist Anfang“ beginnt die Feier am Samstag um 15 Uhr. Das Gemeindeteam lädt zunächst zu Begegnung, Rückblicken in Text und Bild sowie zu Gesprächen über Vergangenheit und Zukunft ein. Mit dabei sein wird auch Propst Christoph Giering. Auch für Kinder gibt es Angebote. Um 18 Uhr wird die letzte Heilige Messe in Maria Königin gefeiert. Nach einem anschließenden Orgelkonzert soll der Tag in gemeinsamer Runde ausklingen.Am Sonntag, 27. Juli, findet zudem um 11.15 Uhr ein letzter Gottesdienst mit Prälat Patrick Boland im vorkonziliaren Ritus statt, der über viele Jahre hinweg ein fester Bestandteil des Gemeindelebens war. Diese Form der Liturgie hat Maria Königin überregional bekannt gemacht. „Trotz aller Trauer blickt die Gemeinde nach vorn. In ökumenischer Verbundenheit wird sie künftig in evangelischen Kirchen weiterbestehen.Dieser Schritt eröffnet neue Perspektiven und Chancen für das Gemeindeleben in Bad Schwartau“, heißt es in einer Pressemitteilung der Pfarrei. Wo die Gemeinde künftig ihre regelmäßigen Gottesdienste feiern und die Ansprechpartner zu finden sind, steht noch nicht fest.Testweise wird am Samstag, 9. August, in der Georgskapelle an der Eutiner Straße ein Gottesdienst gefeiert. Zwei Wochen später, am 23. August ist dann ein Gottesdienst in der Christuskirche (Auguststraße) vorgesehen. Chelen Jonas: „Die Gemeinde wird sich anschließend beraten und den künftigen Ort für die 14-tägigen Gottesdienste festlegen.“
Ungewiss ist auch die Zukunft der Immobilie an der Geibelstraße. Auf dem rund 5300 Quadratmeter großen Anwesen steht neben der denkmalgeschützten Kirche ein Gemeindezentrum mit großzügigen Veranstaltungsräumen und drei Wohnungen. Angestrebt wird ein Verkauf oder eine Verpachtung. Allerdings nicht um jeden Preis. Propst Giering kündigte unlängst an, dass es vor allen Dingen auch um eine sozialverträgliche Lösung gehen müsse.
An den jüngsten Gerüchten, dass ein Bad Schwartauer das Anwesen kaufen und als kulturelles Zentrum nutzen möchte, davon ist bei der katholischen Kirche zumindest offiziell nichts bekannt. „Die Immobilie ist weiterhin auf dem Markt und ein Kaufvertrag ist bislang nicht aufgesetzt“, sagt Chelen Jonas. „Interessierte Käufer haben am Samstag eine gute Gelegenheit, sich die Immobilie näher zu betrachten.“ Der Verkehrswert wurde unlängst auf 630.000 Euro festgelegt.