Vertreter des FC St. Pauli besuchen Gedenkstätte Gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus: Erstligist will in Ahrensbök Solidarität zeigen
Die Teams von der Gedenkstätte Ahrensbök und vom FC St. Pauli sind durch ihre Ziele geeint: Manja Krausche, Natascha Clasen, Daniel Hettwich, Oke Göttlich, Melanie Helmig und Stephanie Goncalves Norberto (v. l.) trafen sich in dem ehemaligen KZ an der Flachsröste.Foto: Sabine JungAhrensbök. Was haben das Team einer eher kleinen Gedenkstätte in Ostholstein und die Vertreter eines Großstadt-Vereins und Erstligisten gemeinsam? Einiges, sagt Daniel Hettwich von der Gedenkstätte Ahrensbök, die jetzt Besuch von einer Delegation des FC St. Pauli aus Hamburg bekommen hat: „Wir wollen etwas gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus tun. Diese Haltung teilt der FC St. Pauli.“ Zwischen Gedenkstätte und Sportverein ist eine Kooperation geplant. Angestoßen hat das Ganze Sven Veit, Mitarbeiter der Gedenkstätte und einstiger Chef von Vereinspräsident Oke Göttlich – als damaliger Redaktionsleiter bei der Tageszeitung (taz), wo Göttlich als Sportredakteur arbeitete. „Ich habe quasi einen ehemaligen Kollegen angefunkt“, berichtet Sven Veit.
Oke Göttlich hat in der Gedenkstätte „den Bruch wahrgenommen“, erklärt er: zwischen der heutigen idyllischen Atmosphäre der ehemaligen Direktoren-Villa und ihrer Geschichte als frühes KZ, in dem 1933 vor allem politische Häftlinge gefangen waren und misshandelt wurden. „Wie wenig hat dazu geführt, um am Ende hier eingesperrt zu sein“, sagt Oke Göttlich. „Das sollte uns alle alarmieren.“ Der FC St. Pauli arbeite mit vielen Gedenkstätten zusammen, um Solidarität zu zeigen. Man habe ein gemeinsames Ziel und eine entsprechende Haltung nach außen, sagt Daniel Hettwich, der sich eine Zusammenarbeit vor allem bei der Prävention wünscht.
Für diese Themen stehen auch die drei Frauen aus der Pauli-Delegation: Stephanie Gonçalves Norberto leitet das Nachwuchsleistungszentrum, Melanie Helmig arbeitet für das Vereinsmuseum sowie für die Gedenkstätte Neuengamme und Natascha Clasen koordiniert das soziale Engagement des FC St. Pauli. Zusammen mit Oke Göttlich legen sie einen Kranz an der Gedenkstätte nieder. SAJ