„Wir konnten das noch abwenden. Am Ende haben wir doch noch alle bei uns unterbekommen“, berichtet René Ratzmer, Bad Schwartaus amtierender Schulamtsleiter. Damit solche Situationen nicht wieder auftreten und die Familien in beiden Dorfschaften Planungssicherheit bekommen, wird die Gemeinde Stockelsdorf mit der Stadt Bad Schwartau eine kommunale Vereinbarung schließen.
Sie wurde gemeinsam erarbeitet. Daran mitgewirkt haben die Bürgermeisterinnen Julia Samtleben (Stockelsdorf) und Katrin Engeln (Bad Schwartau), Schulrätin Anja Bück und die Fachbereichsleiter aus beiden Verwaltungen. Beteiligt war auch die Schulleitung der Grundschule Bad Schwartau.
In der Vereinbarung heißt es, dass die Grundschule Bad Schwartau für die Beschulung der Grundschulkinder aus den Stockelsdorfer Ortsteilen Malkendorf und Horsdorf zuständig ist. Die Gemeinde Stockelsdorf organisiert den Transport der Kinder zur Grundschule und kommt für die damit verbundenen Fahrtkosten auf.
„Wir sind sehr froh, dass wir uns verständigen konnten und uns wie gute Nachbarn gegenseitig unterstützen“, sagt Stockelsdorfs Verwaltungschefin Samtleben. Dass Kinder aus den beiden Dorfschaften in Bad Schwartau beschult werden, mache aus ökologischer, wirtschaftlicher und auch pädagogischer Sicht Sinn. So fahren keine Busse aus den Ortschaften in den Kernort Stockelsdorf, aber dafür nach Bad Schwartau.
„Die Busse werden auch von älteren Schülern genutzt, die in Bad Schwartau die weiterführenden Schulen besuchen. Der Aufwand, die zwei, drei Kinder morgens mit einer neuen Buslinie in eine der drei Stockelsdorfer Grundschulen zu bringen, würde in keinem Verhältnis stehen“, zeigt Samtleben auf.
Die neue Vereinbarung ersetzt einen alten Erlass des Kultusministeriums Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1968. Damals wurden die Ortsteile Malkendorf und Horsdorf der Gemeinde Stockelsdorf zum Einzugsbereich der damaligen Volksschule in Rensefeld zugeordnet. Dieser Erlass hat aber aus Bad Schwartauer Sicht schon lange keine Gültigkeit mehr, da die Volksschule Rensefeld in der damaligen Form nicht mehr existiert.
„Es war also an der Zeit, eine neue Vereinbarung zu treffen“, berichtete Ratzmer im jüngsten Ausschuss für Bildung und Soziales der Stadt Bad Schwartau. Der Fachausschuss gab einstimmig grünes Licht. „Es ist gut, dass wir hier ein klares Zeichen geben“, erklärte der Vorsitzende Daniel Böttcher (SPD). Stadtpräsidentin Wiebke Zweig (CDU) lobte ebenfalls die Entscheidung, die „für alle Seiten mehr Sicherheit“ bedeutet.
Dass in der Vereinbarung nur die Dorfschaften Horsdorf und Malkendorf stehen, könnte in den Ortsteilen Pohnsdorf und Klein Parin, die ebenfalls eine stärkere räumliche Nähe zu Bad Schwartau haben, für Unverständnis sorgen. „Von diesen beiden Dorfschaften gibt es aber eine Verbindung nach Stockelsdorf. Das ist der Unterschied“, sagt Bürgermeisterin Samtleben. Für die Kinder aus diesen beiden Dorfschaften gebe es trotzdem die Möglichkeit, die Grundschule in Bad Schwartau zu besuchen. Samtleben: „Es gibt ja freie Schulwahl. Wenn in Bad Schwartau ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, werden auch diese Kinder dort beschult.“