Der Zeitplan des Konzerns sieht vor, dass der 88 Kilometer lange Abschnitt bis Ende 2029 fertig ist. Von Ratekau bis kurz vor Oldenburg werden die Gleise fast durchgehend direkt neben der Autobahn verlegt. Und genau das hat weitreichende Folgen für den Verkehr.
Mit Pansdorf, Eutin, Scharbeutz und Lensahn müssen gleich vier Anschlussstellen – also die Auf- und Abfahrten zur A1 – umgebaut werden. Monatelange Sperrungen sind sicher, da die neue Bahnstrecke die bestehende Autobahn kreuzen muss. Ein Bahnsprecher erklärt am Beispiel Eutin: „Im Fall der Anschlussstelle Eutin planen wir die bestehenden Autobahnrampen tieferzulegen, damit wir eine dem Landschaftsbild entsprechende Eisenbahnbrücke bauen können.“
Und zu Pansdorf sagt er, dass die Anschlussstelle sowie die Landesstraße 102 unterquert werden sollen. „Damit ausreichend Abstand zwischen der Schiene inklusive der Oberleitungsmasten und der Straße besteht, werden neue Straßenbrücken gebaut.“
Insgesamt müssen zwischen Ratekau und Oldenburg fünf Brücken errichtet werden. Neben der in Pansdorf (Sadelbargsredder) ist dies in der Gemeinde Scharbeutz ein Ersatzneubau im Bereich der Pönitzer Chaussee (B 432). Während der Bauarbeiten soll es eine Behelfsbrücke über die Autobahn geben. Etwas weiter nördlich ist ein Neubau zwischen Roge und Neustadt (K 61) geplant. In Höhe Groß Schlamin (K 59) folgt der nächste Neubau, jedoch nicht an gleicher Stelle wie das bisherige Bauwerk, sondern etwa 190 Meter weiter nördlich. Die letzte neue Brücke wird an der Bäderstraße in Lensahn (L 58) gebaut. Die Bahn kündigt auch hier eine Behelfsbrücke an. Dahingehend soll die nur wenige Hundert Meter entfernte bisherige Überführung an der Straße Zum Windpark ersatzlos zurückgebaut werden.
Ebenfalls nimmt die DB vier Unterführungen ins Visier. Unter anderem soll das Bauwerk in der Neißestraße in Scharbeutz so angepasst werden, dass es künftig nur noch für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Menschen mit Fahrrad nutzbar ist. Weiter ist eine bauliche Anpassung der Unterführung an der B 76 zwischen in Höhe Haffkrug Teil des Großprojekts. Diese muss baulich an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Der Bahnsprecher lässt offen, wie sehr sich die einzelnen Vorhaben auf den Autobahn-Verkehr auswirken werden. Er teilt lediglich mit: „Dafür ist eine Betrachtung der einzelnen Bauwerke notwendig. Wir bitten jedoch um etwas Geduld, da wir uns in den betreffenden Abschnitten noch in der Genehmigungsphase befinden.“ Erst mit dem Erhalt der Baugenehmigung werde es möglich, Details zu Baulogistik, Abläufen und Umleitungen zu erarbeiten.
Weiter betont der Bahnsprecher, dass der Verlauf entlang der Autobahn 1 einen Vorteil für die Menschen im Kreis habe. Lärmquellen – also Züge und Autos – würden gebündelt. „Auf diese Weise wurde dem Wunsch der Region nach mehr Lärmschutz für die Küstenregion entsprochen“, sagt er.
Losgelöst von den Bauvorhaben der DB, plant auch die Autobahn GmbH Sanierungen und Erneuerungen auf der Strecke zwischen Hamburg und Heiligenhafen. Unter anderem soll 2026 bei Bad Oldesloe, Stapelfeld und Ratekau gebaut werden. 2027 folgen Arbeiten bei Oldenburg, Pelzerhaken und Bargteheide.