Immer mehr Pendler in OstholsteinInfoveranstaltung des ADFC
Gut 30.000 Menschen verlassen regelmäßig den Kreis, um zur Arbeit oder zur Schule zu fahren

Die Bushaltestellen vor dem Neustädter Bahnhof sind fertig. Der Platz wirkt deutlich größer und moderner als zuvor.Foto: S. Rosenkötter
Ostholstein. 30.491 Ostholsteinerinnen und Ostholsteiner pendeln. Ob mit Auto, Bus oder Bahn – sie alle verlassen regelmäßig den Kreis, um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen. Fast die Hälfte der Personen fährt nach Lübeck. Dahinter folgen Hamburg, Orte in Stormarn sowie im Kreis Plön. Die Wege sind teils sehr weit. So liegen zwischen Fehmarn und Hamburg rund 145 Kilometer. Überraschend an den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit von 2024 ist, dass 312 Insulanerinnen und Insulaner diesen Weg regelmäßig auf sich nehmen.

Ob Arbeitnehmer den öffentlichen Personennahverkehr oder das eigene Auto nutzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Insbesondere aus dem Kreisnorden dürfte eine Fahrt mit Bus und Bahn kaum Sinn ergeben. Schließlich dauert die Reise von Burg bis zum Hauptbahnhof in Hamburg gut zwei Stunden und 45 Minuten. Da dürfte auch das vergleichsweise kostengünstige Deutschlandticket nur ein geringer Anreiz sein, in den Zug zu steigen.

Deutlich besser sieht die Anbindung ab Neustadt sowie in weiter südlich gelegenen Orten wie Timmendorfer Strand und Eutin aus. Zudem lassen sich per Zug auch Ziele wie Kiel, Plön, Bad Schwartau und Lübeck gut erreichen.

Besonders viele Pendlerinnen und Pendler wohnen in Bad Schwartau. Gleich 4394 Personen steuern Lübeck, 551 Hamburg und 343 Stockelsdorf an. Zu beachten ist hierbei, dass Busfahrten vom Zob in Bad Schwartau bis zum Rathaus in Stockelsdorf gut 40 Minuten dauern, während man mit dem Auto in zehn Minuten vor Ort wäre. Aufgrund der geringen Entfernung von nur gut fünf Kilometern mit dem Auto schneidet hier der Nahverkehr auch in Bezug auf die Kosten kaum besser ab.

Auffällig ist, dass die Zahl der Ostholsteinerinnen und Ostholsteiner, die zum Arbeitsplatz pendeln müssen, in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Bei der letzten Zählung waren es noch gut 1000 Personen weniger. Neben den genannten Auspendlern gibt es auch sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die einpendeln. Dies sind 16.479 Personen. Die meisten kommen aus Lübeck, gefolgt von den Kreisen Plön, Segeberg und Stormarn. Bemerkenswert ist – aufgrund der Entfernung – dass zudem 93 Personen aus dem Landkreis Rostock anreisen. SER bad schwartau. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) veranstaltet als Abschluss des „Stadtradeln“ am Sonnabend, 21. Juni, von 9 bis 15 einen Infostand auf dem Parkplatz des Warenhauses „famila“ (Ravensbusch) in stockelsdorf. Beteiligt sind die Kooperationspartner Klimaschutz - Stockelsdorf, Beirat für Umwelt- und Klimaschutz, Buchhandlung „Bücherliebe“, Fahrrad Gehrmann, e-bike – Welt Lübeck und famila mit vielseitigen Informationen zur Radverkehrsförderung in Stockelsdorf, zu Radtouren, zur Verkehrssicherheit sowie zu Fragen und Wünsche der Fahrradfahrenden.

In Zeiten des Klimawandels erfreut sich das Radfahren größerer Beliebtheit. Das Rad ist eine umweltfreundliche, gesunde und kostengünstige Alternative zum eigenen Auto. Mit dem „Fahrrad-Samstag“ will der ADFC zur konsequenten Nutzung des Fahrrads im Alltag motivieren. In Stockelsdorf sind viele Ziele im Umkreis von fünf km gut mit dem Rad erreichbar. Einfach einmal ausprobieren, empfiehlt Gerald Tretow vom ADFC. Ziel des „Fahrrad-Samstag“ ist es, einen Tag alles mit Rad zu erledigen.

Für die Förderung des Radverkehrs besteht in Stockelsdorf ein großer Bedarf, so gibt es nur einen offiziellen Radweg in der Segeberger Straße. Der ADFC kritisiert die Situation in der Lohstraße, wo Radfahrende die Fahrbahn benutzen sollen und der linksseitige Fußweg nur für Radler untergeordnet freigegeben ist. Alternative Routen nach Bad Schwartau sind der Rensefelder Weg und der Landgraben.

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