„Die Gemeinde Stockelsdorf ist eine offene Gemeinde und begrüßt Diversität ausdrücklich. Jedoch hört der Spaß dort auf, wo fremdes Eigentum zu Schaden kommt“, teilt Bürgermeisterin Julia Samtleben (SPD) mit. „Das Besprühen fremder Sachen mit Farbe stellt eine Sachbeschädigung dar. Die Sachbeschädigungen werden zur Anzeige gebracht und, sofern Verursacher ermittelt werden, auch weitere rechtliche Schritte eingeleitet.“
Unterdessen sind nach Angaben der Gemeinde offenbar alle Regenbogen-Markierungen übersprüht worden – mit Schwarz-Rot-Gold, den Farben der deutschen Nationalflagge. Auch diese Sprayer sind unbekannt. Die Gemeinde wird die Farbschichten demnächst beseitigen lassen.
Die Regenbogen-Malaktion wird auch im sozialen Netzwerk Facebook diskutiert. Ein Kommentator meint: „Sachbeschädigungen sind nicht okay, aber es gibt auch Schlimmeres, als hässliche Laternen bunt anzumalen.“
Die Regenbogenfahne gilt seit den 1970er Jahren als internationales schwul-lesbisches Symbol. Mittlerweile steht die Farbkombination für die LGBTQI*-Community (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans*, Queer und Intersexuell. Das Sternchen symbolisiert weitere Identitäten und Orientierungen). Die Farben haben verschiedene Bedeutungen: Rot für das Leben, Orange für Heilung, Gelb für die Sonne, Grün für die Natur, Blau für Harmonie und Violett für Spiritualität.
Stockelsdorf sperre sich nicht gegen das Symbol der Regenbogenfahne, sagt Samtleben: Wer seine Solidarität mit der queeren Lebensweise zeigen möchte, den lädt die Bürgermeisterin zum Hissen der Regenbogenflagge unter dem Motto „Nie wieder still“ am 14. August um 16 Uhr vor dem Stockelsdorfer Rathaus ein.